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Personalie

Sabine Seidler wird Rektorin der TU Wien

Seidler folgt auf Langzeit-Rektor Peter Skalicky, der nach 20 Jahren an der Spitze der TU nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidiert hatte. Die aus Deutschland stammende Seidler erhielt 1996 bereits als erste Frau eine Professur (Nichtmetallische Werkstoffe) an der TU Wien und wurde 2007 ebenfalls als erste Frau dort Vizerektorin.

Mit Forschung war sie dort gleich für ein prestigeträchtiges Ressort zuständig.
Für die Funktion des Rektors hatten sich insgesamt zehn Personen beworben. Bei der Wahl im Uni-Rat setzte sich Seidler gegen Josef Eberhardsteiner, Dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen der TU Wien, und Wladimir Reschetilowski, Professor für Technische Chemie an der Technischen Universität Dresden, durch. Sie tritt ihr Amt am 1. Oktober an.

Dritte Frau im Rektorenamt
Mit Seidler steht nicht nur erstmals in Österreich eine Frau an der Spitze einer TU. Sie ist auch die erst dritte Frau, die es überhaupt in das Amt des Rektors an einer staatlichen Uni geschafft hat.

Erst 2008 gab es mit Ingela Bruner an der Universität für Bodenkultur die erste Rektorin, nach nur einem Jahr trat sie vorzeitig zurück. Im Oktober 2010 wurde mit Sonja Hammerschmid an der Veterinärmedizinischen Uni (Vetmed) zum zweiten Mal eine Frau Uni-Chefin.

An den Privatunis stehen mit Marianne Betz (Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz, seit 2007) und Christa Them (Tiroler Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik/UMIT; seit 2009) ebenfalls zwei Frauen an der Spitze. Zwei Rektorinnen gibt es auch an Fachhochschulen - Barbara Schmid an der FH St.Pölten und Eva Werner an der FH Krems, wobei das Rektoren-Amt an FH aber mit geringeren Kompetenzen als an den Unis verbunden ist.

Forschungsfinanzierung und -politik
Wie Seidler hatten sich auch die Molekularbiologin Hammerschmid und die Maschinenbau-Absolventin Bruner in einem männlich dominierten Umfeld durchgesetzt. Am Anfang ihrer beruflichen Karriere arbeitete Hammerschmid sieben Jahre wissenschaftlich, bevor sie auf die Seite der Forschungsfinanzierung und Forschungspolitik wechselte. Bei der Förderbank „Austria Wirtschaftsservice“ aws war sie als Bereichsleiterin für Technologie unter anderem für die strategische Entwicklung und Umsetzung von Förderprogrammen, insbesondere die kommerzielle Verwertung von Erfindungen der Unis sowie Förderung und Finanzierung von Unternehmen zuständig.

Die in Schweden geborene Bruner hat als erste Frau in Österreich im Fachbereich Maschinenbau ihr Doktoratstudium abgeschlossen, an der Donau-Universität Krems führte sie als Vizepräsidentin nach dem Ausscheiden des Präsidenten als erste Frau in Österreich eine Uni. Mit der anschließenden Leitung des Forschungsbereichs der OMV fand sie auch einen nicht gerade Frauen-typischen Beruf.

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