Infineon-Hauptsitz in Neubiberg bei München. In Österreich hat das Unternehmen fünf Standorte
Infineon-Hauptsitz in Neubiberg bei München. In Österreich hat das Unternehmen fünf Standorte
© REUTERS/MICHAEL DALDER

Produktion

Infineon führt EU-Forschungsprojekt zu Industrie 4.0 an

Intelligente und lernfähige Fabriken, das ist das Ziel des Forschungsprojektes "SemI40", bei dem insgesamt 37 Partner aus fünf europäischen Ländern unter Federführung von Infineon Austria zusammenarbeiten. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu verbessern, sagte Infineon-Vorstand Sabine Herlitschka am Dienstag bei der Projektpräsentation in Villach.

62-Millionen-Euro-Projekt

Insgesamt 62 Mio. Euro bringen EU, die beteiligten Länder und Unternehmen dafür auf. "Wir wenden Technologien aus der Industrie 4.0 an, dabei sollen Produktionssysteme weiterentwickelt werden", sagte Herlitschka. Es gehe um nicht weniger als um die Gestaltung der Arbeitsplätze der Zukunft. Dazu brauche es auch sichere Datenkommunikation, gearbeitet werde zudem an einer Automatisierung bei der Entscheidungsfindung. Herlitschka betonte, es gehe nicht darum, Arbeitsplätze einzusparen: "Die Frage stellt sich viel mehr, wie viele Jobs gefährdet sind, wenn Industrie 4.0 nicht kommt."

Peter Schiefer, im Infineon-Konzern für die Produktion zuständiger Vorstand, meinte, bei der Kooperation sei es wichtig, eine "kritische Masse" zustande zu bringen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Infineon betreibe sechs Fabriken in Europa, "wir produzieren gerne selbst", das müsse allerdings auch rentabel sein.

Mensch und Technik

Willy Van Puymbroeck von der EU-Kommission erklärte, die Digitalisierung der produzierenden Industrie sei ein prioritäres Ziel der Kommission. Nur auf diese Weise könne Europa wettbewerbsfähig bleiben. Dafür nehme man auch relativ viel Geld in die Hand, nämlich EU-weit 50 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020. Es gehe aber nicht nur um die Technologieführerschaft, sondern auch darum, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen.

Der Vorlauf für den Projektstart hat rund ein Jahr gedauert, berichtete Herlitschka. Montag und Dienstag fand dann in Villach der Auftakt statt, bei dem alle Projektpartner vertreten waren. Die Forschungen werden in sogenannte Arbeitspakete aufgeteilt, die von den Partnern umgesetzt werden. "Dass wir den Zuschlag bekommen haben, war ein großer Erfolg", sagte Herlitschka. Immerhin handle es sich um eines der größten Forschungsprojekte der EU in Sachen Industrie 4.0.

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