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HP-Aufspaltung: Experten zweifeln an Erfolg

Am Anfang standen zwei Tüftler und eine Garage. 1939 - lange bevor es Apple, Microsoft oder Google gab - gründeten Bill Hewlett und Dave Packard mit einem Startkapital von 538 Dollar in Palo Alto den Technologiekonzern Hewlett-Packard. Der Rest ist Geschichte: HP wurde mit Computern und Druckern zur treibenden Kraft der IT-Industrie, die Laube der beiden Pioniere zur Geburtsstätte des kalifornischen Tech-Mekkas Silicon Valley. Doch das ist lange her. HP ist längst keine Erfolgsstory mehr, der Konzern kriselt seit Jahren vor sich hin. Nun soll eine Aufspaltung die Wende bringen.

„Historischer Tag“

„Heute ist ein historischer Tag“, sagt Meg Whitman. Die HP-Chefin ist in New York, um die Werbetrommel für die Zerlegung des Unternehmens zu rühren. Am Montag notierten die Aktien der aus der Aufspaltung hervorgegangenen neuen Gesellschaft Hewlett Packard Enterprises erstmals unter dem Kürzel HPE an der Wall Street - Whitman eröffnete den Handel mit dem traditionellen Läuten der Börsenglocke.

Der Konzern wird zweigeteilt, um sich dem radikalen Wandel der Branche anzupassen. Das klassische Geschäft mit PCs und Druckern läuft künftig unter dem Namen HP Inc, die Aktie bleibt unter dem alten Börsenkürzel HPQ gelistet. Die wachstumsstärkeren, aber bisher noch weniger ertragreichen Dienstleistungen für Unternehmen wandern dagegen zu Hewlett Packard Enterprises, die Leitung des neuen Konzerns übernimmt Whitman. Einzeln können die Sparten ihre Wachstumspotenziale besser entfalten, so ihre Hoffnung.

Whitman schildert das Manöver als mutigen Schritt nach vorn. Sie spricht von „Lösungen für den neuen Stil der Geschäftswelt“ und der „Ökonomie der Ideen“, die es Unternehmern leichter denn je mache, geniale Einfälle in erträgliche Geschäfte zu verwandeln. An dieser Schnittstelle wolle Hewlett Packard Enterprises agieren. Das sind schöne PR-Worthülsen - doch Aktionäre überzeugen sie noch nicht. Die HPE-Aktie beendete ihren ersten Handelstag deutlich im Minus.

Schleppende Geschäfte

Die Skepsis der Investoren kommt nicht von ungefähr. Die HP-Geschäfte laufen seit Jahren schleppend. Whitman sieht perspektivisch ein Potenzial für ein Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent bei Hewlett Packard Enterprises. Das ist wenig beeindruckend und zudem nur vage Zukunftsmusik.

Wann solche Raten erreicht werden sollen, das bleibt unklar. In diesem Jahr sanken die Erlöse der Sparte bisher nur. Und die Wachstumsmöglichkeiten des Hardware-Konzerns HP Inc sind noch deutlich bescheidener, wie Whitman selbst zugibt.

Zudem ist HP alles andere als im Angriffsmodus. Beim umkämpften Public-Cloud-Geschäft, um das die Tech-Branche derzeit buhlt, hat man vor der Konkurrenz weitgehend kapituliert. „Amazon ist weit voraus“, räumt Whitman ein. Statt selbst weiter mitzumischen, werde man versuchen, über Partnerschaften zu profitieren.

Befreiungsschlag sieht anders aus

Ein Befreiungsschlag sieht anders aus. Whitmans Strategie wirkt eher wie die Fortführung der Sparprogramme der letzten Jahre. HP will weiter Kosten senken und Zehntausende Stellen streichen. Experten bezweifeln, ob die Zweiteilung den Niedergang stoppen kann. „Was ist schlimmer als ein schwerfälliges HP? Zwei“ kommentierte die Bloomberg-Kolumnistin Shira Ovide. Analysten sind sich einig, dass es auch in der neuen Struktur sehr schwierig wird, das Ruder herumzureißen.

Profiteur könnte zunächst HP-Inc.-Chef Dion Weisler sein, dessen höhermargiges Hardware-Geschäft nicht länger die Dienstleistungssparten quersubventioniert. Die HPQ-Aktie schoss am ersten Handelstag nach der Abtrennung um 13 Prozent nach oben.

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