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„Wollen gar nicht zurück zur Normalität“

Während die ökonomischen Implikationen der Corona-Krise auf Unternehmen gegenwärtig eingehend diskutiert werden, wird der arbeitspsychologische Impact hingegen noch sehr selten aufgegriffen. Aus diesem Grund veranstaltete Interxion Österreich unter dem Motto „Arbeitspsychologischer Impact des Lockdowns – Wenn das zweite Zelt fehlt“ eine virtuelle Talkrunde.

Das sogenannte „zweite Zelt“ steht seit den 1990er-Jahren für die psychologische Versorgung von Menschen, die in Krisensituationen, bei Katastrophen oder nach Anschlägen von psychischen Belastungen betroffen sind. Seither gilt diese „Zwei-Zelt-Strategie“ in der Katastrophenhilfe als empfohlen: ein Zelt, um die körperlich Verwundeten zu versorgen, und ein zweites, um unmittelbare Schockzustände zu behandeln. Letzteres scheint in der anhaltenden Corona-Krise noch auf sich warten zu lassen, während ArbeitnehmerInnen „an der Front“ ihre Folgen bereits deutlich spüren.

Unter der Moderation von Interxion Sales-Managerin Karin Stopa diskutierten

  • Petra Oswald-Ulreich, HR-Managerin, Interxion Österreich
  • Verena Thiem, Coach für Veränderungsmanagement, Akademie für Veränderung
  • Günther Fischer, Director IT, TTTech
  • Pradeep Kumar, Head of IT, Greentube

über die Auswirkungen auf heimische Betriebe und ihre MitarbeiterInnen.

Zwischen Schicksalsgemeinschaft und Isolation

Wenngleich der rasche Übergang zum Remote Working in den Unternehmen der DiskutantInnen problemlos über die Bühne gegangen war (aufgrund bereits bestehender flexibler Arbeitsmodelle und Home-Office-Regelungen), tat sich ein neues Problemfeld auf, das man zuvor nicht auf dem Radar hatte: Das Büro im Sinne der technischen Ausstattung blieb erhalten, aber das Büro als soziales, identitätsstiftendes Umfeld war mit einem Mal weggebrochen.

Laut Oswald-Ulreich reichten die Auswirkungen von Einsamkeit, Machtlosigkeit und Angst über Stress durch Doppelbelastungen für Eltern bis hin zur Schwierigkeit, Arbeit und Freizeit klar trennen zu können – Erscheinungen, von denen auch die anderen DiskutantInnen berichteten. Um den sozialen Aspekt der Arbeit auch während des Lockdowns aufrechtzuerhalten, wurden verschiedenste Maßnahmen gesetzt und angeboten: bei TTTech etwa Online-Workouts, Online-Lunches und virtuelle Afterworks. Bei Greentube wurde von der HR-Abteilung jede Woche eine neue Social-Media-Challenge ausgerufen und bei Interxion finden auch jetzt nach der Rückkehr ins Office verschiedenste Workshops statt, die es den MitarbeiterInnen erleichtern sollen, sich in der neuen Normalität zurechtzufinden.
 

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