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Busfahrer sollen Armbänder tragen, die ihre Emotionen tracken

Busfahrer*innen in Peking, die längere Distanzen fahren, müssen elektronische Armbänder tragen, die Emotionen aufzeichnen. Die Public Transport Holding Group in Peking hat eine Initiative eingeführt, durch die die „öffentliche Sicherheit“ geschützt werden soll. Diese sieht vor, dass Busfahrer*innen elektronische Armbänder tragen müssen, die in der Lage sind, die Gefühlswelt der Fahrer*innen aufzuzeichnen und zu überwachen.

Rund 1800 dieser Armbänder seien bereits an Busfahrer*innen verteilt worden, die verschiedene Provinzen Pekings anfahren und die dafür auch auf der Stadtautobahn unterwegs sind, heißt es einem Bericht der South China Morning Post zufolge.

Was die Armbänder alles messen

Die Verpflichtung zum Tragen der Armbänder wurde eingeführt, nachdem es in Guizhou vergangene Woche zu einem tragischen Busunglück gekommen war, bei dem 27 Menschen getötet und 20 Menschen schwer verletzt worden sind. Außerdem soll nächste Woche die Kommunistische Partei ihren Fünf-Jahres-Kongress in Peking abhalten. Hier gilt es, „soziale Risiken zu minimieren“, heißt es im Bericht.

Die Armbänder können die Körpertemperatur messen, den Puls, die Sauerstoffsättigung, den Blutdruck sowie den Schlaf. Sie können obendrein Emotionen aufzeichnen, erkennen also etwa, wenn jemand Angst hat, oder Stress. Die Daten können von den Verkehrsbetrieben in Echtzeit überwacht und kontrolliert werden, heißt es im Bericht.

Expert*innen sehen Einsatz kritisch 

Der Versuch startete bereits am 1. Juni startete in einem bestimmten Viertel in Peking. Wang Congwei, Cybersecurity-Rechtsexpertin bei der Firma Jingsh, sagt dazu: „Man muss darüber nachzudenken, ob es wirklich so dringend notwendig, so viele persönliche Daten über Busfahrer*innen zu sammeln.“

Sie stellt außerdem die Frage, ob genügend Zeit sei, um einzugreifen, falls wirklich damit „Abnormalitäten“ festgestellt werden, die bedenklich seien. „Eigentlich können die Daten nur nach einem Vorfall herangezogen werden, um diesen zu analysieren“, so die Expertin.

Calvin Ho Wai-loon, Professor an der Universität von Hong Kong, weißt überdies darauf hin, dass die Daten dann auf jeden Fall stimmen müssen und er fragt sich, ob man das mit Sicherheit garantieren könne. Wenn diese Daten nicht stimmen, würde das Busfahrer*innen unter Druck setzen und auch diskriminieren.

Armbänder, die Emotionen und Körperfunktionen aufzeichnen, kommen in China nicht zum ersten Mal zum Einsatz. Während des Corona-Lockdowns wurden immer wieder Bewohner*innen dazu gezwungen, derartige Armbänder zu tragen, wenn sie die Quarantäne verlassen und in andere Teile Chinas reisen wollten.

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