China will Kohle als Antrieb für Hyperschall-Flugzeuge nutzen
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Chinesische Forscher*innen wollen die Kosten von Hyperschallflügen mit einer neuen Art Motor stark senken. Betrieben werden soll er mit einer Kombination aus Ethen und Kohlepulver. Im Rahmen einer Studie wurden Bodentests mit der Mixtur durchgeführt, die Schockwellen erzeugte, die sich mit der 6-fachen Schallgeschwindigkeit bewegten. Davon berichtet die South China Morning Post (SCMP).
„Die hohe Energiedichte, Sicherheit und der niedrige Preis von Kohlepulver geben ihm einen einzigartigen Vorteil bei der Verwendung als Kraftstoff“, so das Team unter der Leitung von Weng Chunsheng an der Nanjing University of Science and Technology. Die Wissenschaftler*innen entwickeln ein Triebwerk, das künftig Langstreckenflüge mit einer Geschwindigkeit von Mach 7 ermöglichen soll.
Funktionsweise
Der experimentelle kohlebetriebene Motor nutzt Explosionen, um Schub zu erzeugen. Dabei werden feine Kohlepartikel, die nur so groß wie Bakterien sind, in eine mit Sauerstoff gefüllte Kammer geblasen. Dort werden sie mithilfe eines Funken entzündet. Durch die Detonation wird die Luft komprimiert und so noch mehr Explosionen getriggert, die einen Schub erzeugen. Die größte Herausforderung ist es, den Vorgang kontrolliert zu zünden, wie das Team sagt. Hier kommt das Ethen ins Spiel. Es entzündet sich leichter als die Kohlepartikel und wird damit gemischt.
Das Team erwartet, dass das neue Triebwerk eine mindestens 20 Prozent höhere Treibstoffeffizienz erreicht, als aktuell moderne Strahltriebwerke. Auf die Idee gekommen ist das Forscher*innenteam durch Explosionen in Kohleminen, die für ihre zerstörerische Kraft gefürchtet sind.
Russland und die USA
Die Idee, Kohle als Antrieb für Hyperschallflüge zu nutzen, wurde vor 10 Jahren von der russischen Akademie der Wissenschaften erstmals entwickelt. Sie haben damals Kohlepulver mit Wasserstoff gemischt. Auch das US-Militär forscht an Hyperschallflugzeugen und entsprechenden Antrieben.
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