Bitcoin legt plötzlich wieder stark zu
Die starken Schwankungen bei Kryptowährungen halten weiter an: War Bitcoin am Sonntag noch um weitere 13 Prozent auf unter 31.600 Dollar abgesackt, ging es bis zum Montagabend wieder bis auf knapp 39.500 Dollar bergauf.
Seit dem Rekordhoch von knapp 65.000 Dollar Mitte April ging es also um rund die Hälfte nach unten. Trotz der starken Verluste in den vergangenen Wochen kostet der Bitcoin noch fast 4-Mal so viel wie vor einem Jahr.
Ethereum hatte am Sonntag um 17 Prozent eingebüßt, kletterte dann am Montag aber um 27 Prozent nach oben. Die massiven Schwankungen zeigen das Dilemma des Markts für Digitalwährungen - er verspricht einerseits hohe Gewinne bei allerdings immens hohen Risiken.
Achterbahnfahrt bei Kryptowährungen
Ein unmittelbarer Auslöser für den Preisrutsch am Sonntag war nicht erkennbar gewesen. Vor wenigen Tagen aber hatte China mit der Androhung schärferen Regulierungen den Kryptowährungen einen weiteren Schlag versetzt. Es war das erste Mal, dass der Staatsrat explizit den Krypto-Sektor ins Visier nahm.
Ein weiterer Belastungsfaktor kam vergangene Woche aus den USA. Am Donnerstagabend gab das US-Finanzministerium bekannt, dass es zwecks Steuerehrlichkeit eine Anzeigepflicht für Krypto-Transaktionen von mehr als 10.000 US-Dollar in Erwägung ziehe. Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, wäre dies ein Schlag gegen die von Krypto-Fans so geschätzte Anonymität von Transaktionen.
China schränkt Kryptowährungen weiter ein
China hatte zudem Finanzinstituten untersagt, Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen anzubieten. Viele der neuen Regeln erweiterten frühere Beschränkungen und schlossen Schlupflöcher. Darauf kündigten mehrere Firmen der Krypto-Branche an, ihr Geschäft in der Volksrepublik einzustellen.
Am Montag ging es dann zunächst wieder bergauf, ohne dass es marktbewegende Nachrichten gab. Bis zu Abend legte Bitcoin um rund 7 Prozent auf 37.600 Dollar zu. Dann stieg der Preis bis auf knapp 39.500 Dollar an, nachdem es so schien, als ob Tesla-Chef Elon Musk seine Haltung gegenüber den Umweltauswirkungen beim Mining von Kryptowährungen abzumildern schien.
"Ich habe mit nordamerikanischen Bitcoin-Schürfern gesprochen", twitterte Musk. "Sie haben sich verpflichtet, die aktuelle und geplante Nutzung erneuerbarer Energien zu veröffentlichen (...). Potenziell vielversprechend."
Musk und Tesla bewegen Bitcoin-Kurs
In der Vergangenheit hatten Äußerungen von Musk schon wiederholt für Preisturbulenzen gesorgt. Tesla hat nach eigenen Angaben Milliarden Dollar in Bitcoin investiert und damit die Bitcoin-Rally in den vergangenen Monaten mitbefeuert.
Außerdem nahm der Elektroauto-Bauer die Digitalwährung zeitweise als Zahlungsmittel an. Mitte Mai hatte Musk dann aber erklärt, dass Tesla aufgrund des hohen Energieverbrauchs während der Bitcoin-Herstellung kein Bitcoin mehr akzeptieren werde.