Shell macht Umfrage zu Klimawandel und erntet Shitstorm
Auf kaum ein anderes Ziel haben sich Klimaaktivisten mehr eingeschossen als auf den niederländischen Mineralölkonzern. Das bekam Shell erst kürzlich auf Twitter zu spüren, als das Unternehmen mit einer Umfrage nach der Meinung von Usern fragte.
"Was bist du bereit zu ändern, um zu helfen, die Emissionen zu reduzieren?", war der Titel der Umfrage. Als Antwortmöglichkeiten wählte Shell "aufhören zu fliegen", "ein E-Auto kaufen", "Emissionen ausgleichen" und "auf erneuerbare Energien umsteigen".
Shitstorm statt Diskussion
Laut der Umfrage sind die meisten Twitter-Nutzer dazu bereit, auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen, gefolgt vom Kauf eines Elektroautos.
Doch die Debatte über den Klimawandel, die Shell mit dem Hashtag #EnergyDebate in Gang setzen wollte, ist weitgehend ausgeblieben. Vielmehr entwickelte sich die Umfrage zu einem gehörigen Shitstorm für Shell.
Shell zur Rechenschaft ziehen
Die US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez kommentierte die Shell-Umfrage mit den Worten: "Ich bin bereit, euch dafür zur Rechenschaft zu ziehen, 30 Jahre lang über den Klimawandel zu lügen, während ihr im Geheimen die ganze Zeit wusstet, dass fossile Brennstoffe unseren Planeten zerstören würden."
Vorwurf des Greenwashing
Auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mischte sich ein und schrieb in einem Tweet: "Ich bin bereit, Mineralölkonzerne dafür anzuprangern, dass sie wissentlich die Lebensbedingungen für unzählige Generationen zerstören und dann versuchen, Menschen abzulenken." Das sei Greenwashing, fügte sie noch hinzu.
Shell soll sich ändern
Ein anderer User meinte, dass die Frage hauptsächlich auf Shell selbst zutreffen würde. Ölunternehmen wie Shell seien hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Temperaturen ansteigen. "Ihr müsst radikale Schritte einleiten, damit die Zerstörung, die von euch ausgeht, ein Ende findet", kommentierte ein Twitter-Nutzer in Richtung Shell.