Digital Life

Starlink-Satellit stört Aufklärungsfoto von chinesischer Luftwaffenbasis

"Unsere Satelliten führten gerade routinemäßige Erdbeobachtungsmissionen durch, als sie dieses Bild eines Starlink-Satelliten im Orbit aufnahmen", schreibt Susanne Hake in einem LinkedIn-Posting. Sie ist leitende Managerin von Maxar Intelligence - ein Unternehmen, das sich auf die Bereitstellung von hochauflösenden Satellitenbildern spezialisiert hat. 

Dem Posting hat Hake ein Satellitenfoto angehängt, auf dem die chinesische Luftwaffenbasis Dingxin zu sehen ist. Ebenso zu sehen ist ein Starlink-Satellit, der sich in das Aufklärungsfoto geschummelt hat. 

➤ Mehr lesen: China will "Jagd" auf Starlink-Satelliten machen

"Extrem rares Ereignis"

Es sei extrem rares Ereignis, dass ein Erdbeobachtungssatellit genau zu jenem Zeitpunkt ein Bild aufnimmt, in dem sich ein anderer Satellit im Sichtfeld befindet, schreibt Hake in einem Mail an Space.com. Man müsse bedenken, dass sich der Maxar-Satellit mit einer Geschwindigkeit von rund 5.000 km/h fortbewegt. 

Nur wenige Kilometer voneinander entfernt

Aufgenommen wurde das Bild offenbar vom Legion-6-Satelliten von Maxar. Dieser umkreist die Erde in einer Höhe von 542 Kilometer. Der Orbit des abgelichteten Starlink-Satelliten (33828) befindet sich knapp darunter - in einer Höhe von rund 485 Kilometer

Das geisterhafte Schwarz-Weiß-Abbild des Satelliten sowie die regenbogenfarbenen Artefakte ergeben sich aus der Aufnahmetechnik. Der Maxar-Satellit führt nämlich 2 Datenquellen zusammen. Er kombiniert hochauflösende Schwarz-Weiß-Daten mit Farbdaten, sodass sich am Ende ein farbiges Satellitenbild ergibt.

➤ Mehr lesen: Seitliche Satellitenbilder zeigen die Welt aus völlig neuer Perspektive

Starlink wird zum Störfaktor

Derzeit befinden sich rund 8.300 Starlink-Satelliten im Orbit. SpaceX verfolgt den Plan noch mehrere zehntausend solche Kommunikationssatelliten in die Erdumlaufbahn zu schicken. Möglicherweise ergeben sich dadurch in Zukunft noch mehr solche Aufnahmen. 

Astronomen warnen bereits seit Jahren vor einer Überfüllung des Orbits. Dadurch könnten sensible Messinstrumente gestört und die freie Sicht ins Universum gestört werden. Vor einigen Monaten ist jedenfalls bereits ein Starlink-Satellit auf Google Maps entdeckt worden - siehe X-Posting oben. Das Bild wurde aber mittlerweile ausgetauscht. 

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!