
Die Spur einer Gruppe von Starlinksatelliten.
So viele Starlink-Satelliten verglühen in 6 Monaten in der Atmosphäre
Die Internetsatelliten von SpaceX sind Verschleißteile. 5 Jahre lang sollen sie durchschnittlich im Orbit bleiben, bis sie in der Atmosphäre verglühen. Und die erste große Welle an Starlink-Satelliten erreicht gerade das Ende ihrer Lebenszeit.
Zwischen Dezember 2024 und Mai 2025 ließ das Raumfahrtunternehmen 472 Internetsatelliten in der Atmosphäre verglühen, wie ein Bericht der Federal Cummunications Commission nun offenlegt. Das sind 6 Prozent des gesamten aktiven Starlink-Bestands und entspricht etwa 2,6 Stück pro Tag. In den 6 Monaten davor traten nur 73 Satelliten in die Atmosphäre ein.
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Mehr als 8.000 Satelliten im Orbit
SpaceX-CEO Elon Musk startete die ersten Starlink-Satelliten im Jahr 2019. Sie sind auf einen Betrieb von etwa 5 Jahren ausgelegt, die meisten dieser ersten Satelliten traten allerdings früher als 5 Jahre nach ihrem Start in die Atmosphäre ein. Seitdem ist das Starlink-Netzwerk auf mehr als 8.000 Satelliten gewachsen.
Einen drastischen Anstieg an verglühenden Satelliten bemerkte der Astronom Jonathan McDowell bereits im Jänner dieses Jahres. Demnach stürzten damals 4 bis 5 Satelliten pro Tag ab. Sie zählten hauptsächlich zu den Gen1-Starlinks, von denen 4.700 Stück in den Orbit geschossen wurden.
Die große Zahl an Starlink-Abstürzen wirft Fragen zu den möglichen Umweltauswirkungen aus. Obwohl die Satelliten so konstruiert sind, dass sie vollständig in der Atmosphäre verglühen, treffen einige Kilogramm schwere Trümmerteile doch manchmal den Erdboden. So stürzte im August 2024 ein 2,5 Kilogramm schweres Teil auf das Gelände einer Farm in Kanada.
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Durch die momentan hohe Sonnenaktivität verkürzt sich auch die Eintrittszeit der Satelliten von 15 auf durchschnittlich 5 Tagen. Das macht es noch einmal wahrscheinlicher, dass die Satelliten nicht vollständig in der Atmosphäre verglühen.
Auswirkungen auf die Ozonschicht ungewiss
Astronomen sind zudem besorgt darüber, welche Auswirkungen die Chemikalien auf die Atmosphäre haben, die beim Verglühen der Satelliten entstehen. Diese könnten unvorhergesehene Auswirkungen auf das Klima und die Ozonschicht haben. Eine Gruppe von Forschern forderte daher im vergangenen Jahr die Regulierungsbehörde FCC auf, Starlink-Starts auszusetzen, bis diese Auswirkungen vollständig untersucht sind. Bislang hat sich die Behörde dazu allerdings noch nicht geäußert.
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