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Ein Starlink-Satellit verglüht in der Atmosphäre.

© APA/AFP/MARIANA SUAREZ / MARIANA SUAREZ

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Sonne zerstört Starlink-Satelliten

Sonneneruptionen beeinflussen auch die Lebensdauer von Satelliten im Erdorbit - und zwar zum Negativen. Das kann allerdings auch ein Vorteil für Megakonstellationen wie Starlink von SpaceX sein.

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Die Sonne hat gerade eine sehr aktive Phase und schleudert jede Menge geladener Partikel und elektromagnetische Strahlung ins All. Treffen diese auf die Erdatmosphäre, heizt sich diese auf und dehnt sich aus. Der Luftwiderstand von tieffliegenden Satelliten wie den Starlink-Satelliten erhöht sich - sie werden langsamer und verglühen dann in der Atmosphäre.

Absturz nach 5 statt 15 Tagen

Der Forscher Denny Oliviera vom Goddard Space Flight Center der NASA und seine Kollegen haben nun berechnet, wie stark dieser Effekt die Lebensdauer von Starlink-Satelliten beeinträchtigt. "Unsere Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Satelliten bei höherer geomagnetischer Aktivität schneller wieder in die Atmosphäre eintreten", schreiben die Forscher in ihrer Arbeit.

Während eines Sonnenmaximums - also jener Phase, in der wir uns momentan befinden - können Satelliten bis zu 10 Tage früher als erwartet abstürzen. Dieser Effekt wird jetzt erst deutlich, da sich so viele Satelliten im niederen Erdorbit befinden. Allein SpaceX hat momentan mehr als 7.000 Starlink-Satelliten im Orbit und plant, in Zukunft weitere 30.000 Satelliten ins All zu bringen.

Jede Woche finden auch mehrere Eintritte der Starlink-Satelliten in die Erdatmosphäre statt. "In wenigen Jahren werden wir jeden Tag Eintritte haben", sagt Oliviera. Laut dem Forscher dauert der gesamte Eintrittsprozess bis hin zum Verglühen der Satelliten rund 15 Tage. Bei schweren Sonneneruptionen verkürze sich diese Zeit allerdings auf 5 Tage.

Trümmer verglühen nicht vollständig

Davon profitiert SpaceX allerdings auch. Tote Satelliten, die eine Kollisionsgefahr für andere Satelliten darstellen, würden so schneller aus der Umlaufbahn entfernt werden, sagt Weltraumumweltforscher Sean Elvidge gegenüber New Scientist. Satelliten in Umlaufbahnen unter 400 km, also in einer sehr niedrigen Erdumlaufbahn, zu betreiben, werde dadurch allerdings sehr schwer.

Schnellere Wiedereintritte machen es auch wahrscheinlicher, dass Satelliten nicht vollständig in der Atmosphäre verglühen. Die Gefahr steigt also, dass ein Objekt den Boden erreicht. Laut SpaceX passierte es erst einmal, dass ein Teil eines Starlink-Satelliten am Boden ankam. Im August 2024 fiel ein 2,5 Kilogramm schweres Teil auf das Gelände einer Farm in Kanada. In naher Zukunft könnte man mehrere solcher Vorfälle verzeichnen.

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