Teil des Ensisheim-Meteoriten wird versteigert
Für Meteoriten-Fans ergibt sich dieser Tage eine seltene Gelegenheit. Das Auktionshaus Christie's versteigert einen Teil des Ensisheim-Meteoriten. Es ist zwar nur 57 mal 51 mal 1 Millimeter groß, aber ein Stück Weltgeschichte. Der Meteorit war der erste, dessen Fall auf die Erdoberfläche beobachtet wurde. Das Ereignis wurde in zahlreichen Aufzeichnungen erwähnt, galt für Gläubige ein sichtbares Geschenk Gottes und war für einen römischen Kaiser angeblich sogar das Zeichen, um einen Krieg zu beginnen.
Legendärer Donnerstein
Der Meteoritenfall trat im selben Jahr, als Christopher Kolumbus die Bahamas erreichte, über Frankreich in die Erdatmosphäre ein und erzeugte eine Leuchtspur am Himmel sowie einen weit hörbaren Überschallknall. Nahe der Stadt Ensisheim im Elsass ging er auf ein Weizenfeld nieder, was von einem Bub beobachtet wurde. Er führte Einwohner der Stadt zu dem Fundort.
Der Meteorit, der wegen seiner geräuschvollen Ankunft als Donnerstein bezeichnet wurde, erlangte schnell in ganz Europa Bekanntheit. Albrecht Dürer, der sich zum Zeitpunkt des Meteoritenfalls in Basel aufgehalten hatte, malte das Ereignis. Sebastian Brant schrieb ein Gedicht darüber. Und der römische Kaiser Maximilian I. nahm den Meteoriten laut Mashable angeblich als gutes Omen, um Frankreich anzugreifen.
Mehrere Tausend Dollar
Teile des Meteoriten wurden verkauft, u.a. an das Natural History Museum in London. Dieses trat seinen Besitz wiederum vor 30 Jahren teilweise ab, wodurch das Stück, das nun versteigert werden soll, in die Hände einer Person gelangte, die Meteoriten sammelt. Der Großteil des Meteoriten ist bis heute in einer Kirche in Ensisheim. Die Versteigerung des etwa kreditkartengroßen Bruchstücks läuft noch 2 Tage. Derzeit liegt das Höchstgebot bei 2600 Dollar. Christie's schätzt den Endpreis zwischen 4000 und 6000 Dollar.