Thailand beschlagnahmt Vermögen von AlphaBay-Betreiber
Die Behörden in Thailand beschlagnahmen das Millionenvermögen eines Darknet-Unternehmers, der in einem Gefängnis in Bangkok gestorben ist. Das Vermögen des mutmaßlichen Betreibers der geschlossenen Darknet-Plattform AlphaBay beziffern die Behörden mit bis zu 21 Millionen Dollar: „Wir haben bereits seinen Lamborghini, seinen Porsche und sein Haus beschlagnahmt“, sagte der stellvertretende Polizeichef Chalermkiat Srivorakan der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Der Rest werde folgen. Demnach bestehe ein Großteil des Vermögens des Mannes aus Bitcoins.
AlphaBay
Der 25-jährige Kanadier war am 5. Juli in Thailand festgenommen worden. Eine Woche später wurde er tot in seiner Gefängniszelle gefunden. Der 25-Jährige soll die Darknet-Plattform AlphaBay mit rund 400 000 Nutzern betrieben haben. Sie wurde in der vergangenen Woche vom US-Justizministerium geschlossen.
Laut Polizei hatte der Kanadier rund sieben Jahre lang als Programmierer unter falschem Namen mit seiner thailändischen Freundin in dem südostasiatischen Land gelebt. Die US-Behörden warfen ihm unter anderem Drogenhandel, Identitätsbetrug und Geldwäsche vor.
40.000 Anbieter
Mit AlphaBay sei die größte bisher bekannte Darknet-Vertriebsstruktur ausgehoben worden, sagte US-Justizminister Jeff Sessions. Über AlphaBay sollen etwa Waffen und Drogen gehandelt worden sein, darunter auch Heroin. Auch Zehntausende falsche Dokumente sollen über AlphaBay zu bekommen gewesen sein. 40.000 Anbieter waren auf der Darknet-Plattform aktiv.
Im Zuge der Ermittlungen wurden auch zehn Österreicher ausgeforscht, ob es sich bei ihnen um Kunden oder Anbieter handelt, ist allerdings noch unklar.