Ungarn: Atomreaktoren wegen warmem Donau-Wasser zurückgefahren
Die Auswirkungen des Klimawandels machen auch vor der Atomkraft keinen Halt. Im ungarischen Atomkraftwerk Paks wurden nun 3 von 4 Reaktoren zurückgefahren, weil die Donau zu warm ist. Wie Reuters berichtet, wird das Wasser des Flusses zur Kühlung der Reaktoren eingesetzt. Die Temperatur des Wassers hat am vergangenen Donnerstag 29,72 Grad Celsius erreicht und ist damit zu warm für den Einsatzzweck.
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240 Megawatt weniger
Die Gesamtleistung des Kraftwerks Paks mit seinen vier VVER 440 Reaktoren aus russischer Produktion beträgt 2000 Megawatt. Der Mangel an kühlem Wasser führt nun zu einer Leistungsreduktion von 240 Megawatt.
Frankreich plant Kühlwasserspeicher
Ähnliche Probleme mit zu warmem oder zu wenig vorhandenem Kühlwasser gab es im vergangenen Jahr in Frankreich. Der Stromkonzern EDF will nun Kühlwasser speichern, um Betriebseinschränkungen in Zukunft zu vermeiden. Zeitlich noch näher liegen die Probleme im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Dort ist der Kühlwassermangel aber nicht auf den Klimawandel zurückzuführen, sondern auf die Zerstörung eines Staudamms.