Verstörender Trend auf TikTok: Amazon-Boten werden erniedrigt
Auf Social-Media-Plattformen wie TikTok ist ein neuer Trend aufgetaucht. Paketbot*innen werden schriftliche Anweisungen gegeben, beim Abstellen ihrer Lieferung doch ein kleines Tänzchen vor der Überwachungskamera aufzuführen. Die Aufforderungen werden entweder per Zettel an der Haustür oder in den Hinweisen bei Online-Bestellungen übermittelt.
Vermeintlicher Spaß
In einem Fall war eine Adressatin so begeistert von der Darbietung eines Paketboten, dass sie per TikTok versuchte, seine Identität herauszufinden. Der Bote, ein Hobby-DJ, meldete sich bei der Frau. Auch Amazon kommentierte das Posting mit einem lockeren Spruch.
Oberflächlich betrachtet mag das alles wie ein Spaß aussehen. Auch Paketlieferant*innen scheinen oft ihren Spaß an den Darbietungen zu haben oder sich zu freuen, dadurch ein öffentliches Publikum zu gewinnen. Kritiker*innen sehen in dem Trend dagegen eine verstörende Offenbarung prekärer Arbeitsbedingungen.
Erniedrigung
Wie Spiegel und Vice Magazine berichten, geraten Amazons Boten dadurch in Bedrängnis. Führen sie auf Aufforderung einen Tanz auf, erhalten sie gute Bewertungen. Tun sie es nicht, folgen negative Bewertungen, für die sie von Amazon zur Rechenschaft gezogen werden. Die vermeintlich lustige Bitte um Bespaßung sei im Grunde höchst erniedrigend.
"Danke, dass ich meinen Job behalten darf"
Wie weit die Erniedrigung gehen kann, zeigt u.a. ein auf Reddit geposteter Fall. Paketbot*innen wurden aufgefordert, sich zur Überwachungskamera zu wenden und den Spruch "Danke, dass ich meinen Job behalten darf" zu sagen.
Laut einem Amazon-Lieferwagenfahrer zählen Dinge wie diese noch zu den geringeren Problemen im Beruf: "Mein Seitenspiegel ist seit 6 Monaten kaputt." Mangelnder Respekt komme also nicht nur von den Kund*innen, sondern auch vom Arbeitgeber.