Filesharing: Provider droht mit IoT-Drosselung
Je mehr vernetzte Geräte man in seinem Eigenheim hat, desto größer wird die Gefahr, dass eine Drosselung der Internet-Verbindung mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. So droht etwa der Internet-Service-Provider „Armstrong Zoom“, der an der Ostküste der USA rund eine Million Kunden hat, seinen Kunden damit, die Internet-Verbindung zu drosseln, sollten sie auf der Liste derjeniger stehen, die Urheberrechtsverletzungen begangen haben (etwa durch Filesharing).
Drosselung des Internet der Dinge
Der Provider schreibt in seinem Warnbrief an die Kunden gezielt davon, dass die Verbindung soweit gedrosselt wird, dass auch die Fernsteuerung eines Thermostats oder die Funktion von Überwachungskameras nicht mehr funktioniert. Lediglich das „Abrufen von E-Mails“ sei weiterhin möglich, heißt es in dem Schreiben. Das berichtet „Engadget“.
An der Ostküste wurde für dieses Wochenende eine Eiseskälte mit Temperaturen weit unter 0 Grad vorhergesagt. Ein nicht funktionierender Thermostat könnte für manche der Bewohner daher durchaus lebensbedrohlich, oder zumindest stark gesundheitsgefährdend sein, schreibt „Engadget“. Zudem sei es bereits öfters passiert, dass derartige Filesharing-Briefe routinemäßig an Unschuldige ausgestellt worden seien, heißt es in dem Bericht.
"Nicht nur Netflix langsamer machen"
„Engadget“ stellt in Frage, ob es einem Provider wirklich zustehen sollte, über Leben und Tod zu entscheiden, nur weil jemand etwa „Game of Thrones“ unautorisiert runtergeladen habe. „Das zeigt ein komplett neues Problem auf, mit dem wir jetzt nach Abschaffung der Netzneutralität zu kämpfen haben. Es wird nicht nur Netflix langsamer machen.“
Wenn Provider die Internet-Verbindung drosseln dürfen, bedeutet das für alle vernetzten Geräte im Haushalt wie Alarmanlagen, smarte Lautsprecher, Lichtsteuerung, Videoüberwachungskameras, Kühlschränke und alles, was eine Internet-Verbindung benötigt, dass diese nicht mehr funktionieren werden, wenn Provider die Erlaubnis haben, die Internet-Verbindung zu drosseln. Laut den neuen Regeln der FCC sollen Provider das nämlich ohne Angabe von Gründen dürfen.
Protest bekommt Verstärkung
Dieser aktuelle Fall zeigt, wie wichtig Netzneutralität wirklich ist und dass es nicht nur um kleinere Eingriffe geht. Rund um die Abschaffung der Netzneutralität haben sich in den USA zahlreiche Proteste gebildet. Am Freitag haben sich auch große Tech-Konzerne wie Google, Facebook und Netflix hinter die Proteste zum Erhalt der Netzneutralität gestellt.