Netzpolitik

Kindlegate: Nutzerin erhält Account zurück

Die norwegische Kindle-Nutzerin, deren Kindle-Account ohne Angabe von Gründen durch Amazon geschlossen wurde, hat ihre Daten wieder erhalten. Das berichtet der Blogger Martin Bekkelund, der die Geschichte rund um die als Linn bekannte Norwegerin in einem Blogeintrag bekannt machte. Der Vorfall sei laut Bekkelund ein Negativbeispiel für Digital Rights Management und rückt den Versandhändler in ein schlechtes Licht. Bereits 2009 sorgte Amazon für einen Aufschrei, als der George Orwell-Klassiker 1984 vom Kindle eines High School-Schülers gelöscht wurde. Dieser verlor dadurch wichtige Notizen für den Unterricht und verklagte daraufhin Amazon auf Schadenersatz.

Erklärung fehlt
Im Fall von Linn ging Amazon sogar einen Schritt weiter und schloss ihren kompletten Amazon-Account. In einer E-Mail wurde sie lediglich von einem Amazon-Vertreter darauf hingewiesen, dass "ihr Account mit einem bereits zuvor geschlossenen Account in Zusammenhang steht." Amazon wollte auf den eigentlichen Grund der Maßnahme auch nach mehreren Anfragen durch Linn nicht eingehen. Eine mögliche Erklärung bot allerdings folgendes Szenario: Da Amazon nicht in Norwegen aktiv tätig ist, wich Linn auf den englischen Ableger aus. Über diesen erwarb sie unter anderem einen Kindle, der vor kurzem defekt wurde und zur Reparatur eingeschickt wurde.

Unsicherheit über digitale Inhalte
Kurz darauf erhielt sie bereits die Mails von Amazon, dass ihr Account geschlossen wurde. Mittlerweile hat Amazon allerdings einen Rückzieher gemacht und hat Linns Account kommentarlos wiederhergestellt. Der Fall schlug hohe Wellen, andere Nutzer berichteten in Folge dessen von ähnlichen Vorgehensweisen, die allerdings nicht derartiges Medieninteresse erregen konnten. Gerade über die Eigentumsverhältnisse von digitalen Inhalten herrscht immer wieder Verwirrung (

), die Nutzungsbedingungen von Amazon Kindle räumen dem Käufer allerdings relativ klar lediglich ein durch Amazon entziehbares Nutzungsrecht ein.

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