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9.000-Euro-Elektroauto fährt mit Natrium-Ionen-Akku

Es scheint Schwung in neue Akkutechnologien zu kommen: Erst vor einigen Wochen wurde in China das erste Elektroauto vorgestellt, das mit einer Natrium-Ionen-Batterie betrieben wird. Nun soll schon der nächste Wagen mit der vielversprechenden Technologie auf den Markt kommen.

Das Elektroauto mit der Bezeichnung Seagull von BYD soll auf einen Natrium-Ionen-Akku setzen, was einen besonders günstigen Preis ermöglichen soll. Der niedrigere Preis ist aber nur ein Vorteil dieser neuartigen Akkus.

Reichweite und Motor

Der Seagull basiert auf der e-platform 3.0 von BYD und wird wahlweise mit einem 55-kW- und einem 75-kW-Motor angeboten. Ein Lithium-Eisenphosphat-Akku mit einer Kapazität von 38 kWh soll dem Kleinwagen eine Reichweite von 405 Kilometer (CLTC-Standard) verleihen.

Zusätzlich soll das Seagull-Modell mit einer Natrium-Ionen-Batterie angeboten werden. Dieser Akku soll eine Kapazität von 30 kWh haben, womit das Auto - ebenso nach CLTC-Standard - bis zu 305 Kilometer weit kommen soll.

Natrium-Ionen-Akku

Der Natrium-Ionen-Akku hat den großen Vorteil, dass kein Lithium notwendig ist. Während die Lithium-Vorkommen begrenzt sind, kommt Natrium nämlich überall auf der Welt vor, etwa in Salz (Natriumchlorid). 2,6 Prozent der Erdkruste bestehen aus Natrium. Außerdem ist Natrium sehr einfach zu gewinnen.

Batteriezellen, in denen Natrium-Ionen zwischen Plus- und Minuspol fließen, wird nachgesagt, besonders hohe Ladegeschwindigkeiten, auch bei Temperaturen bis -20 Grad Celsius, zu ermöglichen. Sie sollen relativ unempfindlich gegen mechanische Einwirkungen sein und nicht so schnell in Flammen aufgehen.

In Puncto Speicherverluste und Langlebigkeit sollen sie mit Lithium-Ionen-Akkus mithalten können. Einzige Mankos scheinen die Energiedichte und das Gewicht zu sein. Vorteilhaft ist wiederum, dass Natrium-Ionen-Akkus vergleichsweise günstig in der Herstellung sein sollen.

Klein und mit minimalistischem Cockpit

Der Seagull gehört zu Ocean-Reihe von BYD und ist unterhalb des Dolphin angesiedelt. Nach den jüngsten Leaks dürfte vor allem das Cockpit der beiden Fahrzeuge ziemlich ähnlich sein: Großes, zentrales Display in der Mittelkonsole und ein kleinerer Screen für die Instrumententafel.

Mit einem Radstand von 2,5 Meter und einer Gesamtlänge von gerademal 3,78 Meter ist der Seagull ein besonders kleines Elektroauto. Es ist sogar kleiner als der aktuelle VW Polo, der eine Länge von 4,074 Meter aufweist.

Günstig, aber nur in China

Der BYD Seagull wird in China zu einem offiziellen Preis zwischen umgerechnet 10.700 und 13.300 Euro auf den Markt kommen. Laut durchgesickertem Marketing-Materialien wird das Elektroauto bei manchen Händlern bereits ab umgerechnet 8.700 Euro angeboten.

Offiziell präsentiert wird der Seagull am 18. April auf Shanghai Auto Show. Ob der Seagull auch nach Europa kommen wird, ist noch unklar. Falls dem so ist, wird er hierzulande deutlich teurer werden als in China.

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