iPadOS 26 im Test: Wow, was für eine Überraschung
Auf der WWDC hat Apple die neue Designsprache seiner Betriebssysteme in den Mittelpunkt gerückt. Mit "Liquid Glass" führt der iPhone-Hersteller auf den User-Interfaces all seiner Geräte einen neuen Look ein.
Die große Überraschung auf dem Event war iPadOS. Das Betriebssystem wird nicht nur ebenso mit dem neuen Design ausgestattet: Es erhält lang erwartete Funktionen, die die Apple-Tablets auf eine neue Ebene heben.
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iPad mit Windows
Das kommende iPadOS 26 hat nämlich Windows verpasst bekommen. Damit ist natürlich nicht das Microsoft-Betriebssystem gemeint. Vielmehr ist es auf iPads nun möglich, die aktiven Apps in Fenstern anzuordnen.
Arbeiten wir am Desktop
Die App-Fenster können nach Belieben verkleinert und vergrößert werden und sie können sich überlagern - genau so, wie man es von Desktop-Betriebssystemen gewohnt ist. Drag-&-Drop-Kopieren von Dateien und Texten ist zwischen den meisten Apple-Apps möglich und zum Teil auch zwischen externen Anwendungen.
Außerdem können bei manchen Apps 2 Fenster parallel geöffnet werden. Dann hat man 2 Mal dieselbe App nebeneinander und kann etwa Infos effizienter abschreiben, übertragen oder kopieren.
Um die Größe der Fenster bearbeiten zu können, gibt es in der unteren rechten Ecke der Apps ein unauffälliges Symbol. In der Praxis funktioniert das mit Touch-Gesten einwandfrei und intuitiv - ebenso mit dem Touchpad einer angeschlossenen Tastatur oder mit einer Maus.
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iPadOS 26 (Beta): Fenster können sich auch überlagern.
© Florian Christof
Fenster, Touch-Gesten und neue Schaltflächen
Um die Position der App-Fenster verändern zu können, schnappt man sich das Window und tippt dafür in den oberen Bereich der Anwendung. Dort befindet sich in der linken Ecke eine Schaltfläche, die stark an dieselbe Schaltfläche von macOS erinnert - für Minimieren, Schließen und Vollbild.
Mit den entsprechenden Touch-Gesten können die offenen Fenster auch an den Rand geschoben, verborgen oder für den Bildschirm optimiert werden. Eine besondere Rolle kommt in diesen Zusammenhang dem Stage Manager zu. Damit können nämlich verschiedene Desktop-Szenarien gespeichert und wieder hervorgeholt werden. Hat man etwa 3 Apps genauso eingerichtet, dass ein Multitasking über alle 3 Anwendungen optimal möglich ist, lässt sich diese Anordnung im Stage Manager speichern und später abrufen.
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iPadOS 26 (Beta): Drag & Drop ist zwischen den Fenstern möglich.
© Florian Christof
Mehr Flexibilität bei Hochkant-Apps
Besonders praktisch ist, dass die Windows-Funktion den unliebsamen iPad-Apps auf die Sprünge hilft. Es gibt nämlich noch immer einige Apps, die nicht für das iPad optimiert sind und als iPhone-App-Klon dargestellt werden. Gleichzeitig gibt es auch Apps, die sich nur im hochkantigen Format nutzen lassen.
In beiden Fällen können die Apps als eigenes Window sowohl im Hoch- als auch im Querformat dargestellt werden. Durch die Fensteransicht gewinnt man bei diesen Apps nicht nur an Flexibilität: Die Anwendungen wirken dadurch auch nicht mehr ganz so kaputt und deplatziert.
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iPadOS 26 (Beta): Unliebsame Hochkant-Apps werden nun auch im Querformat als Fenster dargestellt.
© Florian Christof
Menüleiste und Preview für das iPad
Apple hält für seine Tablets weitere Funktionen parat, mit denen die iPads zu MacBooks aufschließen: Preview-App, Hintergrundaktionen und die Menüleiste.
Bei der Bedienung der Apps kann man künftig auf eine Menüleiste zurückgreifen. Sie befindet sich im oberen Bildschirmbereich und wird mit einer kleinen Wischgeste nach unten sichtbar. Sie hat ungefähr denselben Funktionsumfang wie die Menüleiste unter macOS.
Die Preview-App ermöglich das rasche und unkomplizierte Beschriften, Bearbeiten und Unterschreiben von PDF-Dokumenten und Bildern. Auch wenn Teile davon schon mit der Files-App möglich waren, ist die Preview-App im Alltag eine überaus praktische Sache.
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iPadOS 26 (Beta): Es gibt nun auch eine Menüleiste.
© Florian Christof
Im Hintergrund wird weitergearbeitet
Die neuen Hintergrundaktionen mögen für viele Nutzerinnen und Nutzern vielleicht nicht unbedingt wie eine große Errungenschaft klingen. All jene, die davon profitieren, werden die Neuerung zu schätzen wissen.
Anders als auf macOS gibt es bei iPadOS aktuell noch keine Möglichkeit den Fortschritt eines größeren Down- oder Uploads zu verfolgen. Ebenso wenig gibt es eine solche Anzeige, für Render- oder Export-Prozesse oder ähnliches.
Läuft ein solcher Task, ist es aktuell meist notwendig, die App im Vordergrund zu behalten, damit der Prozess nicht unfreiwillig abgebrochen wird. Unter iPadOS 26 können Entwickler ihre Apps so programmieren, dass bestimmte Prozesse auch im Hintergrund weiterlaufen und der Fortschritt in einer eigenen Anzeige dargestellt wird.
iPadOS 26 (Beta). Links oben haben die Fenster eine neue Schaltfläche bekommen.
© Florian Christof
Dock wie unter macOS
Außerdem ist das Dock auf dem iPad kaum mehr von dem am MacBook zu unterscheiden. Dort ist es nun möglich, einen Ordner abzulegen, um schnellstmöglich auf die darin enthaltenen Dateien zugreifen zu können.
Ebenso wurde die Files-App aufgemotzt. Dort kann man die Folder jetzt einfärben und mit einem beliebigen Emoji versehen. Das soll für mehr Übersichtlichkeit sorgen. Das ist übrigens auch unter macOS 26 möglich.
Phone-App am iPhone
Bislang konnte man auf einem iPhone Facetime-Anrufe starten und Anrufe über das Continuity-Feature am iPad annehmen. Künftig wird es möglich sein, ganz herkömmliche Anrufe zu tätigen. Dazu kommt die Phone-App auf das iPad.
So hat man unter iPadOS 26 einen gewöhnlichen Dialer, sieht die letzten Anrufe und Favoriten. Startet man am iPad einen Anruf, dient weiterhin das iPhone als Telefonplattform. Dieses muss aber künftig nur über die iCloud mit dem iPad verbunden und nicht in örtlicher Nähe sein. Momentan funktioniert das in der iPadOS-Beta noch nicht.
Es ist nicht möglich, ohne einem verbundenen iPhone einen Anruf auf einem iPad zu starten. Das bedeutet, dass man auch künftig auf ein iPhone angewiesen ist, um herkömmliche Telefonate am Tablet tätigen zu können.
Immerhin sind am iPad auch die neuen iPhone-Features verfügbar: Call Screenings, Hold Assistent und Live Translation. Damit kann das iPad etwa unbekannte Anrufer um mehr Informationen bitten, bevor sie durchgestellt werden.
iPadOS 26 (Beta): Die Phone-App gibt es nun auch auf dem iPad.
© Florian Christof
Journal-App am iPad
Schon beim Start der Journal-App war es für mich teils unverständlich, warum man die Anwendung nicht für das iPad bereitstellt - für mich die wesentlich bessere Plattform als das iPhone. Nun ist es endlich soweit und die Journal-App kommt auf das iPad.
Dort können Einträge per Stift-Eingabe verfasst werden, womit sich zum Beispiel einfach etwas hinkritzeln lässt. Außerdem kann man seinen Aufenthaltsort in den Einträgen hinterlegen, sodass man die Einträge fortan nach Orten filtern und durchsuchen kann.
Fazit
Während es beim iPhone keine bahnbrechenden neuen Funktionen gibt und die Neuerungen in erster Linie aus dem neuen Design bestehen, erhält das iPad beides: den neuen Look und revolutionäre Funktionen.
Mit dem Windows-Feature, der Menüleiste, der Preview-App, dem neuen Dock und den Hintergrundaktionen gibt es nur mehr wenige Unterschiede zwischen iPads und MacBooks. Das ist nicht nur erfreulich, sondern macht die Apple-Tablets endlich zu einer richtigen MacBook-Alternative.
Erfreulich ist zudem, dass sich für all jene, die diese neuen Funktionen nicht nutzen wollen, rein gar nichts ändert. Die iPads können unter iPadOS 26 genauso verwendet werden, wir derzeit unter iPadOS 18.
Getestet habe ich die erste Developer-Preview von iPadOS 26. Wie immer gilt es bei einer solchen frühen Testversion zu bedenken, dass sie noch instabil ist und dass bis zum offiziellen Start Funktionen hinzukommen können, Features verändert oder gar gestrichen werden. Der reguläre Launch von iPadOS 26 wird für Herbst erwartet.