Apple überlegt, Perplexity zu kaufen

Apple überlegt, Perplexity zu kaufen

© REUTERS / Carlos Barria

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Warum Apple jetzt das KI-Unternehmen Perplexity kaufen will

Als Apple 2024 seinen Vormarsch in Richtung Künstliche Intelligenz angekündigt hatte, war die Konkurrenz bereits weit voraus. Die Erwartungen an Apple Intelligence wurden hochgeschraubt und waren dementsprechend riesig. 

Ein Jahr später muss sich Apple eingestehen, dass viele der zentralen KI-Funktionen noch nicht fertig sind oder auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. Aus eigener Kraft aus dieser Misere zu kommen, könnte Jahre dauern. Daher überlegt Apple nun den Kauf eines etablierten Players. 

Hochrangige Apple-Manager, zentrale Entscheidungsträger und KI-Verantwortliche sollen an Überlegungen arbeiten, das KI-Unternehmen Perplexity AI zu übernehmen. Das berichtet der gut informierte Apple-Insider Mark Gurman. 

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Apple Intelligence liefert aktuell Zusammenfassungen am Lockscreen.

Apple könnte es sich leisten

Sich in die KI-Zukunft zu kaufen, käme Apple zwar teuer zu stehen, hätte aber gleich mehrere Vorteile, schreibt Gurman. Perplexity wird aktuell mit ungefähr 14 Milliarden Dollar bewertet. Das könnte sich Apple locker leisten. Der iPhone-Hersteller soll bekanntlich Barreserven von ungefähr 130 Milliarden Dollar haben. 

An Perplexity soll auch Samsung interessiert sein. Außerdem hatte Meta erst kürzlich versucht, das KI-Unternehmen zu kaufen. Nachdem die Facebook-Mutter damit gescheitert war, erwarb Meta einen 49-prozentigen Anteil an Scale AI für 14,3 Milliarden Dollar. 

Sollte sich Apple ein etabliertes KI-Unternehmen einverleiben, könnte der iPhone-Hersteller damit seine Ambitionen in diese Richtung zementieren und gleichzeitig sein diesbezügliches Image aufbessern. Außerdem würde sich Apple damit leichter tun, vielversprechende Talente anzuwerben.

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Etwas, das bei Apple Intelligence derzeit nicht funktioniert: Bei ChatGPT klappt hingegen das Erstellen von Links als auch das Generieren von Kalender-Files.

Perplexity als Alternative zur Google-Suche

Eddy Cue, der für das Dienstleistungsgeschäft zuständige Apple-Manager, hat erst im Mai lobende Worte für Perplexity gefunden. Im Rahmen eines Gerichtsverfahrens sagte er, Apple wolle künftig möglicherweise eine neue KI-Suche in seinem Web-Browser integrieren.

Laut Cue würden Nutzerinnen und Nutzer bei Online-Suchen immer häufiger auf ChatGPT, Gemini oder Perplexity zurückgreifen. Solche KI-Dienste würden sich immer mehr zu einer leistungsstarken Alternative für klassische Suchanfragen entwickeln. 

In dem Gerichtsverfahren geht es übrigens um eine Wettbewerbsklage, die es Google verbieten könnte, Milliarden an Apple zu zahlen, damit in den Web-Browsern die Google-Suche als Standard-Suchmaschine voreingestellt wird.

Wenn Apple dann keinen Nutzen mehr davon hat, Google standardmäßig als Suche anzubieten, wird es das nicht mehr machen. Auch deshalb könnte Apple jetzt mehr dahinter sein, eine eigene KI-Suche zu entwickeln - womöglich mit Perplexitys Technologie - die die neue Standard-Suche im Safari-Browser wird.

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Apple Intelligence: Will man sich von Siri den Weg zu einem Kalendertermin anzeigen lassen, klappt das nur bedingt bis gar nicht.

Bei Übernahmen ist Apple extrem vorsichtig

Wenn es um Übernehmen in Milliardenhöhe geht, ist Apple extrem vorsichtig und scheu, da bereits einige größere Übernahmen in die Hose gegangen sind. Der iPhone-Hersteller ist eher bekannt, kleinere Übernahmen zu tätigen. Die bislang größte Übernahme von Apple stammt aus dem Jahr 2014, als der Kopfhörerhersteller Beats für 3 Milliarden Dollar gekauft wurde. 

2019 hat Apple die Modem-Sparte von Intel für eine Milliarde Dollar übernommen. Dieser Zukauf konnte die Erwartungen nicht erfüllen, da sich weite Teile der zugekauften Technologie als unbrauchbar beziehungsweise nicht kompatibel herausstellten. 

Der größte Reinfall war jedoch die Investition von einer Milliarde Dollar in den chinesischen Uber-Rivalen DiDi. Nachdem sich die chinesischen Behörden den Dienst vorgeknöpft haben, ist DiDi implodiert und das Investment wurde damit praktisch wertlos

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