
Eddy Cue im März 2025 beim SXSW-Festival in Austin in Texas
Apple-Manager schickt Google-Aktie mit einem Satz auf Talfahrt
Wer auf einem Apple-Device im Safari-Browser eine Suchanfrage stellt, landet bei der Google-Suche. Seit dem allerersten iPhone ist die Google-Suche nämlich die Standardsuche im Safari-Browser. Damit das so bleibt überweist Google dem iPhone-Konzern jedes Jahr geschätzte 20 Milliarden Dollar.
Ob das auch in Zukunft so sein wird, hat Eddy Cue in Frage gestellt. Er ist bei Apple für das Dienstleistungsgeschäft zuständig und sagte, der iPhone-Konzern wolle künftig möglicherweise eine neue KI-Suche in seinem Web-Browser integrieren.
Diese Aussage hat das Fundament von Google erzittern lassen. Die Aktie des Mutterkonzerns Alphabet wurde damit auf eine steile und abrupte Talfahrt geschickt. In nur wenigen Stunden sackte das Papier um 7,5 Prozent ab.
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Die Alphabet-Aktie in den vergangenen 5 Tagen
© Screenshot / CNBC
KI-Tools statt klassische Online-Suche
Gleichzeitig sagte Cue, dass es im April erstmals einen Rückgang bei der klassischen Web-Suche in Safari gab. Er führte dies darauf zurück, dass Nutzer stattdessen immer häufiger auf KI-Dienste wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity zurückgreifen. Das berichtet Bloomberg.
Die Aussagen des Apple-Managers sind ein weiterer Hinweis darauf, dass AI-Tools die Dominanz von Google bei der Web-Suche sprengen könnten. ChatGPT, Perplexity, Googles Gemini und andere KI-Dienste entwickeln sich immer mehr zu einer leistungsstarken Alternative für klassische Suchanfragen.
Google kontert dieses Szenario und meldet bisher Quartal für Quartal ein stetes Wachstum in seinem Suchmaschinengeschäft. Auf die Aussagen des Apple-Managers sah sich der Technologiekonzern sogar gezwungen, ein entsprechendes Statement zu veröffentlichen. Die Nutzung der Google-Suche sei im Steigen begriffen, heißt es darin.
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Google vor Gericht
Eddy Cue hat diese Aussagen übrigens vor Gericht getätigt. Und zwar in einem Verfahren bei dem es um eine Wettbewerbsklage der US-Regierung gegen Google geht. Ein zentraler Angriffspunkt der Klage sind die Deals, dank denen Apple und der Firefox-Entwickler Mozilla Milliarden von Google dafür bekommen, dass in den Web-Browsern Google als Standard-Suchmaschine voreingestellt wird.
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Die US-Regierung argumentiert, diese Vereinbarungen zementierten Googles Dominanz und müssten verboten werden. Apple brachte der Deal laut Aussagen vor Gericht allein 2022 rund 20 Milliarden Dollar ein.
Sollte diese Praxis verboten werden, könnte dies den Sargnagel für den Firefox-Browser bedeuten. Der Umsatz von Mozilla hängt nämlich zum absoluten Großteil vom Standardsuchmaschinen-Deal mit Google ab.
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