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Warum es keine kleinen Handys mehr gibt

"Klein soll es sein", ist eine häufige Antwort auf die Frage, welche Eigenschaften das neue Handy haben soll. Nur, um dann feststellen zu müssen, dass kleine Handys mittlerweile Mangelware sind.

Apple war einer der letzten großen Hersteller, die noch auf kleinere Smartphones gesetzt hat. Doch mit der aktuellen Generation wurde nun auch das iPhone Mini eingestellt und durch das größere iPhone Plus ersetzt. Aber warum gibt es keine handlichen Geräte mehr?

Das iPhone 3GS aus dem Jahr 2009 und das Samsung Galaxy S20 Ultra aus dem Jahr 2020 im Größenvergleich.

Keine Verkaufsschlager

Ein Blick auf die Verkaufszahlen am Beispiel Apple spricht eine deutliche Sprache: Das Mini-Modell war nämlich ein klassischer Flop. Im ersten Quartal dieses Jahres machten die Verkäufe des iPhone 13 Mini lediglich 3 Prozent aller iPhone-Verkäufe aus. Ähnliche Zahlen liegen für das iPhone 12 Mini vor.

Kompakte Handys von anderen Herstellern kommen ebenso ziemlich schlecht an: Bei den weltweiten Verkaufszahlen aller Smartphones zusammen haben - Analysten zufolge - sämtliche Geräte mit einer Display-Diagonalen von weniger als 6 Zoll einen Anteil von lediglich 10 Prozent.

Diese 6 Zoll Bildschirmdiagonale gelten als Gradmesser für kompakte Smartphones: Alles darunter gilt als handlich, Geräte mit größeren Screens lassen sich nur mehr schwer mit einer Hand bedienen.

Die iPhone-Verkäufe im ersten Quartal des jweiligen Jahres - Grafik von Consumer Research Intelligence Partners (CIRP)

Verändertes Nutzungsverhalten

Die steigende Beliebtheit der großen Handys hängt auch mit einem veränderten Nutzungsverhalten zusammen. Weil man mit seinem Handy immer mehr macht (zb. auch ganze Filme und Serien schauen), bringen große Displays Vorteile. Man denke nur an TikTok und Instagram, die hauptsächlich für größere Screens ausgelegt sind.

Das iPhone 12 Mini (5,4 Zoll) und das iPhone 12 Pro Max (6,7 Zoll) im Größenvergleich 

Straffes Portfolio

Einen kleinen Markt für kleine Handys zu bedienen, ist für Hersteller wenig attraktiv. Ein gestrafftes Portfolio bietet Vorteile: Durch den Wegfall des Mini-Modells, bietet etwa Apple seine aktuellen iPhones nur mehr in 2 verschiedenen Größen an.

Vorteilhaft ist dies nicht nur bei der Produktion sowie bei der Beschaffung der Display-Panels. Auch die Anpassung der Software und der jeweiligen Apps lässt sich dadurch effizienter organisieren.  

Die letzten kleinen Smartphones

Asus Zenfone 9

  • Display: 5,9 Zoll, AMOLED, 120 Hz
  • Prozessor: Snapdragon 8+ Gen 1 (4 nm)
  • Kamera: 
    • 50 MP Hauptkamera: f/1.9, 1/1.56", PDAF, gimbal OIS
    • 12 MP Weitwinkel: f/2.2, 1/2.93", AF
  • Akku: 4.300 mAh
  • Preis: ab 788 Euro

iPhone 13 Mini

  • Display: 5,4 Zoll OLED
  • Prozessor: Apple A15 Bionic (5 nm)
  • Kamera: 
    • 12 MP Hauptkamera: f/1.6, 1.7µm, PDAF, OIS
    • 12 MP Weitwinkel: f/2.4 
  • Akku: 2.438 mAh
  • Preis: ab 715 Euro

iPhone SE (2022)

  • Display: 4,7 Zoll LCD
  • Prozessor: Apple A15 Bionic (5 nm)
  • Kamera: 
    • 12 MP Hauptkamera: f/1.8, PDAF, OIS
  • Akku: 2.018 mAh 
  • Preis: ab 467 Euro

Samsung Galaxy Xcover 5

  • Display: 5,3 Zoll LCD
  • Prozessor: Exynos 850 (8nm)
  • Kamera: 
    • 16 MP Hauptkamera: f/1.8
  • Akku: 3.000 mAh
  • Preis: ab 254 Euro

Sony Xperia 10 IV

  • Display: 6 Zoll OLED
  • Prozessor: Snapdragon 695 5G (6 nm)
  • Kamera: 
    • 12 MP Hauptkamera: f/1.8, 1/2.8", PDAF, OIS
    • 8 MP Teleobjektiv: f/2.2, 1/4.4", PDAF
    • 8 MP Weitwinkel: f/2.2, 1/4.0"
  • Akku: 5.000 mAh
  • Preis: ab 445 Euro
     

Hohe Produktionskosten, kleine Akkus

Wenn sich kompakte Handys schlecht verkaufen, heißt das auch, dass sie nur in geringen Stückzahlen gefertigt werden, was gleichermaßen für die dafür notwendigen Einzelteile zutrifft. Das führt zu höheren Produktionspreisen für die kleinen Handys. Im Handel wird es dann schwierig zu rechtfertigen, warum kleine Smartphones gleich teuer oder gar zu höheren Preisen angeboten werden als deutlich größere Geräte.

Eine Herausforderung in der Produktion ist außerdem das begrenzte Platzangebot bei Mini-Smartphones. Das betrifft in erster Linie die Kapazität der Batterie. Ein kleiner Akku sorgt natürlich auch für eine geringere Laufzeit.

Die kleinen Handys

Auch wenn sie kaum mehr zu finden sind, gibt es einige wenige Smartphone mit einer Bildschirmdiagonalen von weniger als 6 Zoll. Zu nennen wären hier in erster Linie die nicht mehr ganz aktuellen Mini-Modelle des iPhone 12 und 13. Auch das schwächere iPhone SE lockt mit einem kleinen Screen.

Bei Android-Phones ist die Auswahl noch geringer. Hier gibt es kaum noch nennenswerte und leistungsstarke Geräte, die sich mit einer Hand bedienen lassen. Mit dem Zenfone 9 bietet etwa Asus noch ein Android-Gerät, das eine Display-Diagonale von weniger als 6 Zoll aufweist, gleichzeitig aber keine Einschränkungen bei der Ausstattung aufweist.  

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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