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Diamanten in der Atmosphäre sollen die Erde kühlen

Es gibt viele Ideen, wie man die Erdatmosphäre künstlich verändern könnte, damit sie mehr Sonnenlicht reflektiert und so zu einer Abkühlung des Erdklimas beitragen kann. Bei solchen technischen Eingriffen ins Klima spricht man von Geoengineering.

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Das Einbringen von Schwefelteilchen ist ein solcher Ansatz, über den seit Jahren diskutiert wird. Ähnliches passiert durch natürliche Prozesse auf der Erde, etwa bei Vulkanausbrüchen. Da Schwefeldioxid zu saurem Regen führen und die Ozonschicht schädigen könnte, ist diese Idee umstritten.

Diamantenstaub würde Klima um 1,6 Grad abkühlen

Forscher haben deshalb überlegt, welche Teilchen noch in der Lage wären, Sonnenlicht zu reflektieren und so zur Abkühlung des Klimas beizutragen. Dabei sind sie auf Diamantenstaub gestoßen, wie Science berichtet.

Die Forscher veröffentlichten kürzlich eine Studie. Sie erklären darin, dass man den Planeten um 1,6 Grad Celsius abkühlen könnte, indem man jedes Jahr 5 Millionen Tonnen Diamantenstaub in die Stratosphäre schießt.

Einen wesentlichen Haken hat die Sache jedoch – denn das würde zwischen 2035 und 2100 laut einer Schätzung 175 Billionen US-Dollar kosten. Schwefelteilchen kämen viel billiger. Mit 500.000 Dollar pro Tonne wäre der Diamantenstaub 2.400-mal so teuer wie der Schwefel.

Berechnungen mit Supercomputer

Auf die kostbaren Diamanten als Mittel zur Klimareparatur kamen die Forscher, als sie die Wirkung verschiedener Teilchen mit einer Computersimulation testeten und beobachteten, wie sich diese über einen Zeitraum von 45 Jahren auf das Erdklima auswirken würden.

Das war aufwändig: Um die Wirkung der jeweils getesteten Teilchen zu ermitteln, musste der Supercomputer jeweils eine Woche lang rechnen. Aus einer Reihe von Stoffen – Diamant, Aluminium und dem Kalziumbestandteil Calcit – ging der Diamantenstaub schließlich als Sieger hervor. Am 2. Platz landeten die Schwefelteilchen. 

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Schwefel bleibt Favorit

Wegen der hohen Kosten des Diamantenstaubs gilt Schwefel deshalb nach wie vor als Favorit. Davon gäbe es genug und die Schwefelteilchen ließen sich mit Flugzeugen schneller in der Atmosphäre verteilen. Beim Diamantenstaub müsste man häufiger fliegen und ihn erst nach und nach in der Stratosphäre ausbringen, um Klumpenbildung zu vermeiden. Außerdem müsste man dazu die Herstellung von synthetischen Diamanten massiv steigern.

Außerdem kann man die Wirkung von Schwefelpartikeln auf die Umwelt derzeit besser unter realen Bedingungen erforschen, weil sie bei Vulkanausbrüchen natürlich freigesetzt werden. „Ich finde es interessant, diese anderen Materialien zu erkunden“, sagt der beteiligte Wissenschaftler Douglas MacMartin: „Aber wenn sie mich heute fragen, was eingesetzt wird, wird es Schwefel sein.“

Ob Geoengineering zum Einsatz kommen wird, um das Erdklima abzukühlen, ist ohnehin fraglich. Solche Verfahren haben viele Kritiker, die sagen, dass man bei der Bekämpfung des Klimawandels auf andere Maßnahmen setzen sollte.

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