Science

Elon Musk hat Alternative zur Mars-Erwärmung durch Atombomben

Mit der erneuten Bekräftigung seiner seit Jahren gehegten Idee, den Mars durch Atombomben aufzuwärmen (siehe Video), hat Elon Musk für viel Gesprächsstoff gesorgt. Musks Weltraumunternehmen SpaceX verkauft seit Neuestem T-Shirts mit dem Spruch "Nuke Mars!". Was damit gemeint ist, präzisiert Musk nun via Twitter und bringt auch gleich einen alternativen Vorschlag.

Kohlendioxid freisetzen

"'Nuke Mars' bezieht sich auf einen kontinuierlichen Strom an Kernfusions-Explosionen mit wenig radioaktivem Niederschlag über der Atmosphäre, um künstliche Sonnen zu erzeugen. So wie durch unsere Sonne würde der Mars dadurch nicht radioaktiv verstrahlt werden", erklärt Musk. Zuvor klang Elon Musks Plan noch so, als wolle er klassische Atombomben (Kernspaltung statt -fusion) über den Polen des Mars zünden, um dort gefrorenes Kohlendioxid zu verdampfen und die Marsatmosphäre so mit dem Treibhausgas zu fluten.

Forscher halten von der Idee wenig. Selbst durch die von Musk vorgeschlagene Erzeugung künstlicher Sonnen würde viel zu wenig Kohlendioxid freigesetzt werden, um den Mars in den kommenden hunderttausenden Jahren signifikant aufzuwärmen.

Satelliten mit Spiegeln

Vom Terraforming des Mars lässt sich Musk aber nicht so leicht abbringen. Er hat auch schon einen alternativen Plan zu "Nuke Mars": "Es könnte Sinn machen, tausende von Sonnenreflektor-Satelliten zu betreiben um den Mars aufzuwärmen", meint er via Twitter mit dem Zusatz "tbd" in Klammern. Wie CNet berichtet, meint er damit wohl, die beste Methode zur Erwärmung des Mars müsse erst ermittelt werden (to be determined).

Musks Alternativvorschlag geht möglicherweise auf die Studien von Rigel Woida an der Universität von Arizona zurück. Im Jahr 2007 veröffentlichte der Student einen Bericht, wonach Satelliten das Sonnenlicht auf strategische Punkte auf der Mars-Oberfläche konzentrieren könnten, um den Nachbarplaneten der Erde aufzuwärmen.

Lebewesen

Der Astronom und "Science Buster" Florian Freistetter schildert in einem Beitrag von FM4 einen weiteren Alternativvorschlag zum Mars-Terraforming. Man könnte Mikroorganismen ansiedeln, die mit der aktuellen Mars-Atmosphäre zurechtkommen und Sauerstoff produzieren. Lebensformen wie Flechten oder Algen könnten auf diese Weise innerhalb mehrerer hunderttausender Jahre eine lebensfreundliche Umgebung erschaffen. Schneller geht es laut Freistetter nicht. Auch auf der Erde habe es lange gedauert, bis sich Leben entwickeln konnte.

Um überhaupt in der Lage zu sein, jemals einen anderen Planeten bewohnbar zu machen, müsste sich die Menschheit laut Freistetter aber stark weiterentwickeln: "Menschen sind nicht einmal in der Lage, sich um den Klimawandel auf der Erde zu kümmern. Das ist nämlich auch Terraforming, aber im negativen Sinn." Einen Plan auszuführen, der auf mehrere Jahrtausende ausgelegt ist, traut er der Menschheit momentan noch nicht zu.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

mehr lesen