Geheimnis um Oumuamua könnte gelüftet sein
Seit Oumuamua 2017 in unserem Sonnensystem erstmals gesichtet wurde, ranken sich zahlreiche Theorien um den interstellaren Besucher. Sie reichen vom außerirdischen Raumschiff bis zur interstellaren Wollmaus . Zwei neue Studien, die am Dienstag in der Fachzeitschrift Journal of Geophysical Research veröffentlicht wurden, könnten nun das Geheimnis des zigarrenförmigen Brockens gelüftet haben.
Bei Oumuamua handle es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Teil eines "Exo-Pluto", eines Pluto-ähnlichen Planeten aus einem anderen Sonnensystem, wird einer der Mitautoren der Studie, der Astrophysiker Steven Desch, in einer Aussendung der University of Arizona zitiert.
Raketeneffekt
Desch und seine Co-Autoren gehen davon aus, dass vor einer halben Milliarde Jahren der Mutterplanet von Oumuamua mit einem Objekt im All kollidierte. Der Zusammenstoß soll Oumuamua in Richtung unseres Sonnensystems geschleudert haben.
Als er sich der Sonne näherte, beschleunigte das verdampfende Eis Oumuamua. Dieser "Raketeneffekt" soll dazu geführt haben, dass Oumuamua, der davor eher einem Pfannkuchen ähnelte, auf eine Art Splitter zusammenschmolz und seine bizarre Zigarrenform annahm.
Von dem Raketeneffekt ausgehend, schlossen die Forscher auch auf die Art des Eises, aus dem Oumuamua bestehen könnte. Dabei soll es sich um Stickstoffeis handeln, das etwa auch auf der Oberfläche von Pluto und dem Neptun-Mond Triton vorkommt.
Bereits 1995 im Sonnensystem
Laut der Studie soll Oumuamua auch bereits 1995 in unser Sonnensystem eingetreten sein. Als Astronomen das interstellare Objekt im Jahr 2017 entdeckten, bewegte es sich bereits mit einer Geschwindigkeit von mehr als 315.000 Stundenkilometer von der Erde weg. Es blieb also wenig Zeit, um den mysteriösen Brocken zu untersuchen.
Von der Hypothese, dass es sich bei Oumuamua um ein außerirdisches Raumschiff handeln könnte, bleibt anbetracht der Studie wenig übrig. Studienautor Desch geht auch darauf ein. Es sei unvermeidlich gewesen, dass das erste Objekt außerhalb des Sonnensystems an Außerirdische denken lasse, sagte der Astrophysiker. In der Wissenschaft sei es aber wichtig, keine vorschnellen Schlussfolgerungen zu ziehen.
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