Kontaktlinsen ermöglichen Teleskop-Blick
Polarisationsfilter in einer Spezial-Brille erlauben es dem Träger zwischen Teleskopblick und normalem Sehen zu wechseln, wie die BBC berichtet. Die Spezial-Linsen sollen älteren Personern erlauben, auch bei stark eingeschränktem Sehvermögen noch Details in ihrer Umgebung wahrzunehmen. Bei der Makuladegeneration, einer der häufigsten Ursachen für altersbedingte Sehschwäche, schwindet zuerst die Fähigkeit, kleine Objekte und Strukturen zu erkennen.
Die neuartigen Kontaktlinsen haben in ihrer Mitte einen Bereich, der Licht für normales Sehen ungehindert passieren lässt. In einem Ring um das Zentrum der Sehhilfen befindet sich die vergrößernde Region. Dort wird einfallendes Licht von winzigen, speziell angeordneten Aluminium-Spegeln vier Mal hin und her reflektiert, bevor es das Auge erreicht.
Atmende Linsen
Im Normalbetrieb wird der Teleskopbereich durch einen Polarisationsfilter in der zugehörigen Brille ausgeblendet. Über einen Schalter kann der Filter umgestellt werden, so dass nur noch Licht, das den Vergrößerungs-Ring passiert hat, auf der Netzhaut ankommt. Die Brille ist eine angepasste Version eines Produkts, das mit Samsung 3D-Fernsehern vertrieben wird.
Die Kontaktlinsen haben einen Durchmesser von acht Millimeter und eine maximale Dicke von 1,17 Millimeter. Die größte Herausforderung für die Wissenschaftler war es, die Linsen luftdurchlässig zu machen. Ohne Sauerstoffversorgung für die unter der Linse liegeneden Teile des Auges können die optischen Hilfsmittel nicht länger als 30 Minuten getragen werden.
Die Forscher haben das Problem gelöst, indem sie winzige Kanäle in die Linsen eingebaut haben, die den Sauerstoffaustausch ermöglichen. Erste klinische Tests sollen im November dieses Jahres durchgeführt werden.
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