Science

NASA testet Schleuder, die Satelliten ins All befördern soll

Im April schloss die NASA einen Vertrag mit dem US-Start-up "SpinLaunch" ab. Das Unternehmen hat eine gigantische Zentrifuge entwickelt, die eines Tages Satelliten in den Weltraum befördern soll.

Nach erfolgreichen ersten Tests hat SpinLaunch nun erstmals ein Projektil mit Gegenständen an Bord mithilfe des Massebeschleunigers abgeschossen. Das teilte das Unternehmen kürzlich in einer Presseaussendung mit. Ziel des Tests war es, die Auswirkungen der enormen G-Kräfte auf die empfindliche Fracht an Bord zu untersuchen. 

Enorme Kräfte

Was als innovative Idee begann, hat sich laut SpinLaunch-Chef Jonathan Yaney zu einem technisch ausgereiften Ansatz entwickelt. Im "Katapult" wird ein Projektil in einer Vakuumkammer an einem Karbonfaserarm befestigt und zum rotieren gebracht. Hat es eine Geschwindigkeit von 8.000 Kilometern pro Stunde erreicht, wird es durch eine sich öffnende Klappe in die Höhe geschleudert.

Bei dem jetzigen Test erreichte das Projektil eine Höhe von 7.600 Metern. Zum Vergleich: Passagierflugzeuge fliegen in einer Höhe von etwa 11.000 Metern. An Bord befanden sich Testobjekte und -instrumente von Airbus, NASA, der Cornell University sowie dem Satellitenhersteller Outpost Space - darunter Satellitensensoren und kleine Bordcomputer. Sie hielten der enormen Belastung Stand, der sie während des Starts ausgesetzt waren. Bis zu 10.000G wirkten auf die Gegenstände bei der Beschleunigung ein. 

Nachhaltige Alternative

"Die aus den Flugtests gewonnenen Daten und Erkenntnisse werden von unschätzbarem Wert sein - sowohl für SpinLaunch, wenn wir die Entwicklung des Systems vorantreiben, als auch für unsere Kund*innen, die von uns erwarten, dass wir ihnen einen kostengünstigen, hochleistungsfähigen und nachhaltigen Zugang zum Weltraum bieten", wird SpinLaunch-Gründer Yaney in einer Mitteilung zitiert.

Der Test wurde in einer Anlage im US-Bundesstaat New Mexico durchgeführt. Von dort aus sollen künftig Satelliten in den Orbit geschossen werden. Um die obere Erdatmosphäre zu erreichen, muss zusätzlich noch eine kleine Raketenantriebsstufe gezündet werden. Das verleiht dem Projektil zusätzlichen Schub. Generell verspricht das Unternehmen aber, weniger Treibstoff zu verbrauchen als herkömmliche Startsysteme und somit klimafreundlicher als die Konkurrenz zu sein. 

SpinLaunch hofft, bis 2026 Satelliten mit einem Gewicht von 200 Kilogramm in den Weltraum schicken zu können.

 

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