Nach 4 Monaten: Sonne in Antarktis ging wieder auf

Auf der Forschungsstation Concordia in der Antarktis leben 12 Menschen. Sie wachten Anfang August mit einem höchst willkommenen Anblick auf: Der erste Sonnenaufgang nach 4 Monaten antarktischer Dunkelheit! Der von der ESA engagierte Arzt Hannes Hagson hat dies gleich fotografisch festgehalten. Das Bild zeigt den Ausblick von der Eingangstür der Forschungsstation aus.
 

4 Monate ohne Sonne

„Die Zeit hier hat die seltsame Eigenschaft, gleichzeitig sehr schnell und sehr langsam zu vergehen“, teilte er mit. „Das zurückkehrende Tageslicht hat uns alle sicherlich aufgemuntert und wir beginnen, den letzten Teils dieses Abenteuers zu spüren“, so Hagson. Die Crew hat bereits drei Viertel ihrer Zeit auf der Forschungsstation hinter sich.

Der Winter in der Antarktis ist hart, die Temperaturen fallen auf unter - 80 Grad Celsius. Mit August kommt nicht nur das Sonnenlicht zurück, sondern auch Produktionsarbeit für das Antarctic Film Festival. Bei diesem Festival zeigen die Bewohner der Forschungsstationen eigene Filme und nehmen an Challenges teil. In der Vergangenheit entstanden für dieses Festival bereits zahlreiche lustige und skurrile Beiträge.

Hagson war mit biomedizinischer Forschung beschäftigt, da er weiterhin Daten von Urin-, Stuhl- und Blutproben der Besatzung sowie kognitive und psychologische Messungen durch Fragebögen sammelt, um die Auswirkungen isolierter, beengter und extremer Umgebungen auf den menschlichen Körper zu untersuchen. Im Oktober kommen dann 40 neue Forscher*innen zur Forschungsstation.

Vorletzter Sonnenuntergang Anfang Mai

Auf diesem Foto ist der vorletzte Sonnenuntergang zu sehen. Es stammt aus dem Mai 2022 und danach gab es vier Monate lang keinen Sonnenstrahl mehr zu sehen.

Die Forscher*innen verbringen insgesamt 6 Monate in der Antarktis und leben und arbeiten dort isoliert. Der italienisch-französische Außenposten Concordia liegt 3233 m über dem Meeresspiegel.