Weltraumschrott trifft Weltraumschrott: Schreckensmoment für die ESA
Das erste Stück Weltraumschrott, das im Rahmen der Mission ClearSpace-1 aus der Erdumlaufbahn entfernt werden soll, kollidierte unlängst mit einem weiteren Objekt. Das hatte zur Folge, dass mehrere Bruchstücke herausgeschlagen wurden.
Im Groben sei sie laut der Europäischen Weltraumagentur ESA aber unbeschädigt und auf einer identischen Bahn unterwegs. Das bedeutet, dass die Vorbereitungen zur „Müllentsorgung“ wie geplant fortgesetzt werden können. Die ESA und die Industriepartner wollen aber die Auswirkungen der Kollision auf die Mission sorgfältig untersuchen.
Konkret handelt es sich bei dem Schrottteil um die obere Stufe einer europäischen Vespa-Rakete mit einer Masse von 113 Kilogramm und einem Durchmesser von 2 Metern, die eingesammelt werden soll. Sie wurde vor rund 10 Jahren in den Weltraum geschickt. Das Stück sollte beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen.
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Space Force erkennt Zusammenprall
Der Zusammenstoß ist der Raumfahrtabteilung der US-Streitkräfte aufgefallen. Die Stelle sammelt laufend Bahndaten aller Objekte in der Erdumlaufbahn. Die deuten darauf hin, dass die Bruchstücke von einem unbekannten kleinen Objekt verursacht wurden. Wäre das Objekt größer gewesen, hätte es wohl mehr Schaden angerichtet und womöglich die Mission gefährdet.
Eine komplette Analyse der Kollision werde erst in einigen Wochen verfügbar sein. Laut der ESA zeige dieser Vorfall, wie dringend es ist, die Entstehung von neuem Weltraumschrott zu reduzieren, um die Anzahl solcher Ereignisse zu minimieren. Denn besonders größere Objekte könnten in kleinere zerschlagen werden, wobei jedes einzelne Stück Schäden an weiteren Satelliten verursachen kann.
Schweizer Unternehmen für Entsorgung zuständig
Die Beseitigung erfolgt durch das Schweizer Unternehmen ClearSpace, einer der Pioniere in Sachen Weltraummüllabfuhr. Die Mission ist für 2026 anberaumt. Generell steige laut dem Unternehmen die Startrate neuer Satelliten enorm, um der wachsenden Nachfrage nach satellitengestützten Diensten und Anwendungen wie Telekommunikation und Erdbeobachtung nachzukommen. Gleichzeitig nehme die Zahl des Weltraummülls zu. "Es ist Zeit, zu handeln", heißt es auf der Website von ClearSpace.