Android-App erlaubt Nutzung von Apples iMessage

Der App-Anbieter “Beeper” bietet schon länger eine umfassende Messaging-Plattform an. Sie ermöglicht es Nutzer*innen, innerhalb einer einzigen App via SMS, Google Chat, Facebook Messenger, Slack, Discord, WhatsApp und auch iMessage zu kommunizieren.

Bis vor Kurzem war die Nutzung von eben Letzterem nur über eine Weiterleitung über in der Cloud befindliche Mac- oder iOS-Geräte möglich - was Fragen zur Sicherheit aufwarf. Mit der neuen “Beeper Mini”-App braucht es das nicht mehr.

Android-User*innen können sich ab sofort eine kostenlose 7-tägige Testversion im Google Play Store herunterladen. Danach kostet die App 2,29 Euro pro Monat.

Die neuen Vorteile

Hat man die Beeper Mini-App als Android-Nutzer*in erworben, steht einem die Interaktion mit iMessage zur Verfügung und dadurch folgende Neuerungen:

• Nachrichten werden als blaue Sprechblasen angezeigt und nicht wir früher als grüne - ein großes Thema in der Community
• Anstelle der E-Mail-Adresse wird im Profil die Android-Telefonnummer angezeigt.
• Die Nachrichten werden nicht über einen Remote-Mac-Server weitergeleitet.
• Man benötigt keine Apple-ID und muss Beeper daher keine Apple-Anmeldedaten mitteilen.
• Alle Nachrichten sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt.

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Die wichtigsten Funktionen

Zu den unterstützten iMessage-Funktionen in der Mini Beeper-App gehören:

• Gruppenchats
• Hochauflösender Bild-, Video- und Sprachnachrichtenaustausch
• Empfangsbestätigungen und Interaktionsymbole (Tipp-Symbol “...”)
• Antwort-Threads, also Verweise auf eine ältere Nachricht
• Sticker und GIFs

Schüler als Mastermind hinter Code

Was andere Anbieter wie Nothing Chats oder Sundbirds nicht schafften, machte ein 16-jähriger Schüler möglich: Er schrieb mithilfe von Reverse Engineering einen Code, der „das iMessage-Protokoll und die Verschlüsselung rekonstruiert”, sodass „alle Nachrichten von der Beeper Mini-Android-App direkt durch Apples iMessages gesendet und empfangen werden.“ 

Dadurch seien die Nachrichten verschlüsselt und verlassen niemals das Handy, so Beeper. Der Schüler, welcher unter dem Namen “jjtech” programmiert, wurde von Beeper eingestellt, nachdem er dem Unternehmen seinen Code gezeigt hat. Wie genau das System funktioniert ist aber unklar. 

Keine Reaktion

Bisher erfolgte von Seiten Apples noch keine Reaktion auf die Integration ihres Messenger-Dienstes in die Mini Beeper-App. Beeper-Mitgründer Eric Migicovsky weist in einem Interview laut ARS-Technica darauf hin, dass eine Klage von Apple nicht ausgeschlossen werden kann, aber man darauf achte immer die Verwendung von Apple-Markenzeichen zu vermeiden, und dass es im US-Recht Schutzmaßnahmen für Reverse-Engineering-Systeme zum Zweck der Interoperabilität gibt.