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Verärgert

Aktionär klagt Nokia wegen Erfolglosigkeit

Die ohnehin am Boden liegende Aktie weitete am Freitag nach Bekanntwerden der Klage ihre Verluste aus. Sie verlor fast zehn Prozent. Der Konzern mühte sich in einer Erklärung am Nachmittag um Schadensbegrenzung: „Nokia prüft die Vorwürfe in der Klage, ist aber überzeugt, dass sie haltlos sind." Nokia werde sich wehren.

Kläger Robert Chmielinksi hatte Ende vergangenen Jahres Nokia-Aktien gekauft - nach eigenen Angaben in der Hoffnung, dass dem einstigen Weltmarktführer mit neuen Windows-Smartphones die Wende gelingt. Doch es kam anders: Nokia fuhr zu Jahresbeginn einen Verlust von 929 Mio. Euro ein. Der Start des Hoffnungs-Handys Lumia 900 wurde von einer Software-Panne überschattet.

Chmielinksi wirft dem Nokia-Management um Konzernchef Stephen Elop vor, die Lage schöngeredet zu haben. In der Klage ist von Betrug die Rede. Um seine Kursverluste wieder hereinzuholen, hat der Anleger die US-Kanzlei Robbins Geller beauftragt, die sich damit brüstet, in Wirtschaftsskandalen wie beim Energiekonzern Enron oder beim Telekomanbieter WorldCom Milliarden für die geschädigten Anleger herausgeholt zu haben.

Klage in Manhattan eingereicht
Die Klage sei am Donnerstag vor dem Bezirksgericht von Manhattan eingereicht worden, teilten die Anwälte mit. Das ist möglich, weil Nokia auch an der Wall Street gehandelt wird über sogenannte American Depositary Shares (ADS), die sich im Grunde wie Aktien kaufen und verkaufen lassen.Die Kanzlei sucht nun weitere Nokia-Anteilseigner, die sich hintergangen fühlen.

Eine derartige Sammelklage ist gefürchtet, weil die Schadenssummen in die Höhe schießen. In der vorliegenden Klage wird keine Summe genannt. Das Gericht muss eine Sammelklage allerdings anerkennen. Solche Verfahren können sich über Jahre hinziehen und enden nicht selten in Vergleichen.

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