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Visionen

EBay will Shoppen im Flugzeug ermöglichen

„Und wenn Sie zum Beispiel nach München fliegen, können Sie sich die Sachen auch gleich zum Flughafen oder ins Hotel liefern lassen." In den USA bezahle eBay seinen Kunden bereits die Internet-Nutzung über den Wolken bei einigen Airlines. „Oder zum Beispiel, sie brauchen eine Radkappe für ihr seltenes Automodell", erklärte der Porsche-Fan Yankovich, der drei Autos der deutschen Sportwagen-Marke in der Garage hat. Und angenommen, jemand stellt genau den gesuchten Artikel bei eBay ein, während man selbst gerade mit dem Auto unterwegs ist. „Unsere Idee ist, dass Sie über die Auto-Anlage darüber informiert werden und sofort per Stimmbefehl zuschlagen können."

Sensoren für Mode-Einkäufe
Den Mode-Einkauf im Internet will eBay durch eine clevere Daten-Auswertung revolutionieren. Eine Möglichkeit für die Zukunft seien Sensoren, mit denen sich die Körpergröße eines Nutzers einschätzen lasse. Oder die Proportionen könnten aus Fotos berechnet werden. „Und dann haben wir die Daten über das Größen-Verhältnis zwischen verschiedenen Marken und können ermitteln, ob Sie bei einem bestimmten Hersteller S, M oder L brauchen." Zugleich seien bisherige Käufe eines Kunden eine sehr wichtige Information: Man erfahre daraus neben den Größen auch den Geschmack eines Nutzers und könne ihm Artikel anbieten, die zu dem passten, was er bereits hat.

EBay wolle letztlich die Schranken zwischen verschiedenen Einkaufswelten niederreißen, erläuterte Yankovich. „Wir wollen alle möglichen Wege abdecken, auf denen Sie etwas kaufen können, von jedem der es anbietet, egal ob online oder im Geschäft. Und dann bringen wir es an jeden Ort bringen, an dem Sie es gerade haben wollen." Das kann zu Hause sein - oder zum Beispiel aber auch das Restaurant, in dem man sich gerade aufhält. In den USA testet der Konzern den Dienst eBay now, bei dem man sich gekaufte Artikel für fünf Dollar binnen einer Stunde an jeden Ort zustellen lassen kann.

Fokus auf US-Markt
Alle eBay-Dienste werden auch nach Deutschland kommen, kündigte Yankovich an. Schließlich sei es der drittgrößte Markt für eBay nach den USA und Großbritannien. Zum Start fokussiere sich der Konzern aber meist auf den Heimatmarkt oder aber auch Schwellenländer, in denen das mobile Geschäft oft die erste Art des Online-Handels ist. Über einen Start in Österreich ist bisher nichts bekannt.

Beim Datenschutz sieht Yankovich dabei keine größeren Probleme.„Es ist für uns einfach, die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen. Die Herausforderung sind eher die Bedenken in den Köpfen der Kunden." Diese könne man nur überwinden, wenn man den Menschen die Vorteile des Teilens von Informationen zeige, zum Beispiel wenn Bezahlvorgänge reibungslos im Hintergrund ablaufen, weil man seine Kontodaten bei einem Dienstleister hinterlegt hat. Oder wenn eine App hilft, das richtige Produkt auszusuchen. „Ich denke, dass auch deutsche Kunden viele Zweifel ablegen werden, wenn sie erstmal positive Erlebnisse gemacht haben."

Technische Plattform
EBay wolle dabei im Gegensatz etwa zu Amazon oder anderen Online-Händlern nicht mit dem traditionellen Handel konkurrieren, sondern nur die technische Plattform anbieten. Damit könnten die klassischen Einzelhändler zum Beispiel auch dem aktuellen Trend entgegenwirken, dass die Kunden sich Sachen im Laden ansehen und sie dann günstiger im Internet kaufen. Apps, mit denen man nur noch den Strichcode eines Artikels einscannen muss, um sofort den günstigsten Online-Preis zu sehen, haben dieses Phänomen noch begünstigt.

EBay könne seinen Partnern mit stationären Geschäften hingegen anbieten, sie zu informieren, wenn ein angemeldeter Kunde im Laden einen bestimmten Strichcode einscannt. „Sie können ihm dann sofort im Shop ein Gegenangebot machen, das ihn vielleicht überzeugt", erklärte Yankovich. Bei solchen Apps arbeite eBay zudem daran, dass Produkte nicht nur per Einscannen des Strichcodes, sondern auch über ein einfaches Foto erkannt werden.

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