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Jeff Bezos gibt Chefposten bei Amazon ab

Amazon-Chef Jeff Bezos zieht sich im Sommer als Chef des Onlineriesen zurück. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag in Seattle mit. Sein Nachfolger als CEO werde Andy Jassy werden, hieß es. Bezos werde sich auf den Posten des Verwaltungsratsvorsitzenden zurückziehen. Jassy war bislang Chef von Amazons hochprofitabler Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS).

"Derzeit ist Amazon so innovativ wie noch nie zuvor, weswegen das der beste Zeitpunkt für die Übergabe ist", begründete Bezos seinen Schritt. Der 57-jährige Top-Manager gründete Amazon 1994 und baute das Unternehmen vom Online-Buchgeschäft zum Billionen-Konzern auf. Mit einem geschätzten Vermögen von 188 Milliarden Dollar (155,58 Mrd. Euro) ist Bezos derzeit dem "Bloomberg Billionaires Index" zufolge der zweitreichste Mensch der Welt.

Bereits auf den Rückzug reagiert hat unter anderem Google-Chef Sundar Pichai via Twitter:

"Hatte noch nie mehr Energie"

In einem Memo an die Amazon-Mitarbeiter erklärte Bezos, dass es bei seiner Entscheidung nicht darum gehe, sich in den Ruhestand zu verabschieden. „Ich hatte noch nie mehr Energie“, betonte der Konzernchef. In seiner zukünftigen Rolle als Verwaltungsratschef wolle Bezos seine Energie und Aufmerksamkeit auf neue Produkte und Initiativen ausrichten.

Außerdem gewinne er so mehr Zeit für andere Projekte wie seine Stiftungen, seine Raumfahrtfirma Blue Origin oder die Zeitung „The Washington Post“, die in seinem Privatbesitz ist.

Umsatzrekord

In den drei Monaten bis Ende Dezember knackte Amazon beim Umsatz dank des Bestell-Booms in der Corona-Krise und eines starken Weihnachtsgeschäfts erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legten die Erlöse um 44 Prozent auf 125,6 Milliarden Dollar zu. Den Nettogewinn konnte Amazon auf 7,2 Milliarden Dollar (6,0 Mrd Euro) deutlich mehr als verdoppeln. Im Geschäftsjahr 2020 verdiente der Konzern 21,3 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um 84 Prozent und einer neuen Bestmarke entspricht.

Der Online-Gigant profitierte abermals stark von seinem Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet. Die vom zukünftigen Vorstandschef Jassy geführte AWS-Plattform, die von vielen Unternehmen und Apps genutzt wird, erhöhte den Quartalsumsatz um 28 Prozent 12,7 Milliarden Dollar und blieb damit etwas unter den Erwartungen. Das Betriebsergebnis kletterte derweil um 37 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, woran klar zu erkennen ist, was für ein attraktiver Gewinnbringer Amazons Cloud-Flaggschiff weiterhin ist.

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