T-Mobile: Drei-Orange-Deal verzerrt Wettbewerb
T-Mobile: Drei-Orange-Deal verzerrt Wettbewerb
© Franz Gruber

Mobilfunk

Start: Orange und Drei legen Netze zusammen

Die Zusammenlegung der Netze soll in drei großen Schritten erfolgen. Ab sofort werden die 2G-Kapazitäten von Drei und Orange Region für Region gebündelt. Bis Ende Juli soll der Prozess abgeschlossen sein. Dadurch soll sich der 2G-Empfang für Orange- und Drei-Kunden unmittelbar verbessern. In der zweiten Phase werden von August bis Oktober auch die 3G-Netze zusammengelegt. Hier profitieren vor allem Orange-Kunden im ländlichen Bereich, wo die Netzabdeckung sich deutlich verbessern soll. Im letzten Schritt sollen die Netze komplett zu einem gemeinsamen System fusioniert werden. Von den 8.600 Sende- und Empfangsanlagen der beiden Betreiber sollen im gemeinsamen Netz 6.000 übrigbleiben.

Übergang für Kunden
Neben den bestehenden Antennen mit den besten Standorten sollen auch neue Anlagen in Betrieb genommen werden. Neben der technischen Konsolidierung wird auch der Ausbau des LTE-Netzes im Zuge der Umstellung weiter vorangetrieben. Der Zeitplan hängt hier aber von der Frequenzvergabe und regulatorischen Auflagen ab. Bis 2015 will Drei nach eigenen Angaben aber eines der besten LTE-Netze der Welt in Österreich errichten. Die Vorwahl und bestehenden Tarife bleiben für Orange-Bestandskunden erhalten. Für Neukunden werden neue Angebote auf den Markt kommen. Was mit den bei  Orange gesammelten Bonuspunkten passiert, ist noch nicht genau geklärt, es soll aber ein vergleichbares Programm im neuen Drei-Netz geben.

Neben der Zusammenlegung der Netze von Drei und Orange schreitet auch die operative Vereinheitlichung voran. Die rechtliche Verschmelzung soll in den kommenden Tagen über die Bühne gehen. Die Zusammenführung der beiden Marken soll im dritten Quartal in Angriff genommen werden, danach wird es Orange in Österreich nicht mehr geben. Die Marke wird verschwinden und wie vertraglich zugesichert an die französischen Eigentümer "zurückgegeben". Der Zusammenschluss der beiden Betreiber soll bis Anfang 2015 komplett abgeschlossen werden.

Entlassungen
Die personelle Struktur der gemeinsamen Organisation steht schon fest. Im Zuge der Zusammenlegung der Shops der beiden Marken wird deren Zahl von derzeit 140 auf 90 schrumpfen. 97 Mitarbeiter, primär aus den Geschäften, sind vergangenen Woche beim AMS gemeldet worden. Im Jänner 2014 werden weitere 70 Mitarbeiter durch die Zusammenlegung der Callcenter ihren Job verlieren. "Zu vereinzelten Kündigungen in anderen Bereichen kann es bis dahin ebenfalls noch kommen", sagt Drei-CEO Jan Trionov.

Das gesamte Einsparungspotenzial durch die Orange-Übernahme wird mit 500 Mio. Euro beziffert. Ein Großteil davon sind Synergieeffekte aus der Netz-Konsolidierung. Die Investitionen in den Netzanbau werden unter dieser Summe bleiben.

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