Samsungs B2B-Chef Marc Winkler (links) und Braintribe-CEO Stefan Ebner
Samsungs B2B-Chef Marc Winkler (links) und Braintribe-CEO Stefan Ebner
© Jeff Mangione

Datenanalyse

Wiener Software visualisiert Big Data am Smartphone

Täglich produzieren die Menschen im Schnitt 2,5 Quintillionen Bytes, das sind 2,5 Exabytes und das entspricht wiederum etwa der 12,5-fachen Datenmenge aller jemals gedruckten Bücher, Tendenz steigend. Diese Vielfalt an Informationen birgt viele geschäfts- und erfolgsrelevante Erkenntnisse – wenn man ihn zu durchsuchen weiß. Big Data wird dieses Analyseform seit einigen Jahren genannt. Das Wiener Software-Unternehmen Braintribe hat sich nun einem bis dato vernachlässigtem Aspekt des Themas angenommen und eine Plattform entwickelt, mit der Unternehmen ihre Daten aus diversen Quellen kombinieren nicht nur leichter ins Web, sondern auch auf mobile Endgeräte bringen können.

Patentierte Lösung

„Wir haben vier Jahre an Tribefire gearbeitet. Die Plattform wird auch von der EU gefördert“, erklärt Braintribe-CEO Stefan Ebner. „Für unsere Lösung haben wir sogar einige Patente beantragt.“ Beim Überall-Kongress in Wien gab Braintribe gemeinsam mit Samsung erstmals einen kleinen Einblick, was Tribefire können wird; im Oktober ist nun der offizielle Launch der Plattform, mit der man einen globalen Erfolg einfahren möchte. Ebner: „Die Plattform ermöglicht die einfache, standardisierte Einbindung von Unternehmenssoftware wie Microsoft Sharepoint, Salesforce, SAP sowie viele weitere Informationssysteme. Wir sind flexibel und offen für alle Betriebssysteme und Software-Welten und bringen die Daten leichtgewichtig ins Web und auf mobile Devices.“ Im Nachsatz: „Wir sehen uns auch als Bindeglied, denn Großunternehmen gehen mit ihren Daten mitunter etwas schwerfällig um und wissen den vollen Wert der Informationen nicht zu nutzen. Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit im richtigen Kontext und im richtigen Format ist immer noch eine nahezu ungelöste Aufgabe.“

Braintribe, Big Data, Tribefire

Globale Partner

Ein Beweis, dass die Plattform gelungen ist, zeigt sich an den Partnern, die Braintribe überzeugen konnte. Sie werden mithelfen, Tribefire zu einem globalen Erfolg zu führen. Braintribe hat bereits Partner in den USA gefunden, mit denen sie gemeinsam zuerst den US- und dann den globalen Markt aufrollen wollen. Neben Cisco und Kapsch ist auch Samsung von der österreichischen Lösung überzeugt. „Business-Kunden haben PC und Laptop, aber sie sehnen sich danach, coole Devices wie Tablets, Phablets oder Smartphones einsetzen zu können“, sagt Mark Winkler, B2B-Direktor bei Samsung Österreich. Stefan Ebner von Braintribe ergänzt: „Bislang habe es noch keine nahtlose Lösung gegeben, wie die Enterprise-Daten in mobilen Umgebungen effizient genutzt werden können. Tribefire ist so etwas wie ein Missing Link in der effizienten, mobilen Nutzung von Big Data im Unternehmenskontext. Wir modellieren Informationen aus verschiedenen Quellen aus Sicht des Nutzers, dem es vollkommen egal ist, wo die Daten liegen. “ Hinzu komme laut Winkler, dass Lösungen für die effizientere und sichere Nutzung von hochsensiblen Unternehmensdaten global auf großes Interesse stoßen und so die gemeinsame Lösung das Potential zum österreichischen Exportschlager hat.

Virtuelles Krankenhaus

Anwendungsbeispiele gibt es bereits, wie etwa im Gesundheitsbereich. Mit Kapsch arbeitet Braintribe derzeit an einer eHealth-Lösung zum Thema Burnout-Beratung. Im Krankenhaus fokusiert man auf Informations-Modernisierung und Virtualisierung, wie etwa beim gesamten Dokumentenmanagement. Ebner: „Wir können bestehende Applikationen integrieren und schnell auf ein Gerät bringen und so die Krankenakte der Zukunft zeigen.“ Mittels Tribefire könnten Ärzte Patienten virtuell beraten, sei es per Video oder Online-Streaming. Hier engagiert sich Cisco schon seit mehreren Jahren. Ebner: „Wir sind froh, dass wir so große Partner haben, mit denen wir unsere Ideen in den Markt bringen können.“

Es muss nicht immer iPad sein

Zwar werde oft Apples iPad als Beispiel genannt, wenn es um Tablet-Lösungen für Unternehmen geht, „allerdings spielt auch unsere Galaxy-Welt eine immer größere Rolle“, so Samsungs Winkler, der auf 120 Referenz-Kunden verweist. „Weil Android mehr Offenheit zulässt“, ergänzt Ebner. Hier will man nun verstärkt die Entwickler-Community ansprechen, die sich derzeit noch auf Apps für den B2C-Bereich konzentriert. „Die App-Programmierer sollten nicht vergessen, dass vor allem der B2B-Bereich ein spannender ist und in den kommenden Jahren boomen wird.“

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