Digitalisierung des Gesundheitssektors
Digitalisierung des Gesundheitssektors
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Advertorial

Drei Trends, die den Gesundheitssektor digitaler machen

Der Gesundheitssektor gilt als einer jener Lebensbereiche, die in den kommenden Jahren zunehmend digitalisiert werden sollen: Von Fitness-Trackern über die Globalisierung medizinische Leistungen bis hin zum bereits durch Dr. Google informierten Patienten.

Der Chirurg und IT-Spezialist Dr. Adolf Sonnleitner, der bei der Linzer Software-Schmiede Mindbreeze den Bereich Healthcare verantwortet, hat drei Trends im Gesundheitsbereich ausgemacht, die im Jahr 2017 eine bedeutende Rolle einnehmen werden.

Globalisierung der Medizin

In Zeiten der Digitalisierung beschränken sich medizinische Leistungen nicht mehr nur auf lokale Krankenhäuser und Ärzte. Immer häufiger finden sich Anbieter, die von Krankenhäusern und Versicherungen unabhängig agieren. So können bspw. Röntgenbilder, Computertomographien (CT) oder Magnetresonanztomographien (MRT) auch von autonomen Einrichtungen angefertigt und die Erstellung der Befunde ausgelagert werden: Services, die eine Befundung auch auf internationaler Ebene zulassen.

Private Apps, Webseiten etc. aber auch zunehmend offizielle staatliche Dienste erlauben die meist kostenpflichtige Kommunikation via Telefon oder Internet mit dem entsprechenden Fachpersonal. Da entsprechende Regulierungen fehlen, werden lediglich „Beratungsdienste“ angeboten, aber der Weg zur Diagnostik ist nicht mehr weit.

Die Welt der „Quantified Self“

Millionen Nutzer weltweit zählen mit Fitnessarmbändern, Smartphones oder Smartwatches ihre Schritte, berechnen den Kalorienverbrauch und beobachten ihren Schlafrhythmus. Verschiedene Anbieter vertreiben eine große Auswahl an Fitnesstrackern, Apps und Wearables, mit dem Ziel ein umfassendes Bild über das persönliche gesundheitliche Befinden und Leistungsniveau zu liefern. Diese Technik ist zwar längst noch nicht ausgereift, dennoch sind exaktere Messsysteme und neue Geschäftsmodelle bereits am Horizont zu sehen. Das Jahr 2017 verspricht „intelligentere“ Lösungen durch eine Verknüpfung dieser Tools mit dem klassisch regulierten Gesundheitswesen.

Heute bieten bereits private Player ihre gesammelten Daten Gesundheitseinrichtungen anonymisiert an, um Trends zu analysieren. Die Nutzung auch vom etablierten medizinischen System setzt aber voraus, dass diese Produkte und ihre Software einer gewissen Norm (Zertifizierungen) entsprechen, damit die Daten konform gängiger medizinischer Richtlinien gemessen, aufgezeichnet und analysiert werden können.

Demanding informed patient

Schon heute tritt der „informierte“ Patient zunehmend fordernd gegenüber Gesundheitsdienstleistern wie Krankenhäusern oder Ärzten auf. Das bedeutet einerseits, dass sich immer mehr Patienten vor dem Besuch Antworten aus dem World Wide Web holen. Die Diagnose von Dr. Google führt häufig zu Verzerrungen des Krankheitsbilds aber vor allem zur verfälschten Wahrnehmung von Symptomen. Dadurch kann die Diagnostik der Ärzte beeinflusst und kostenintensive Untersuchungen provoziert werden.

Auf der anderen Seite bedeutet diese fordernde Haltung auch, dass vielfach bereits vor dem Besuch beim Arzt oder dem Krankenhaus, der jeweilige Internetauftritt, das Leistungsspektrum sowie Bewertungen geprüft werden. Damit rücken Gesundheitseinrichtungen plötzlich ins Rampenlicht und stehen auf dem Prüfstand wie ein Konsumprodukt. Über Social-Media-Kanäle werden Erfahrungen und Leiden untereinander ausgetauscht und sorgen einerseits für eine Erleichterung im Umgang mit der Krankheit, andererseits werden unkontrolliert Ratschläge und subjektive Eindrücke vermittelt.

In Zukunft wird hier eine Professionalisierung von medizinischen Informationen stattfinden, die als privates Geschäftsmodell auftaucht oder als verlängerter Arm von bestehenden Einrichtungen unseres Gesundheitssystems.

Zum Autor

Adolf Sonnleitner

Der Autor Dr. Adolf Sonnleitner ist Chirurg und IT-Spezialist und verantwortet bei Mindbreeze den Bereich Healthcare.

Dr. Sonnleitner war zuvor über sieben Jahre bei der VAMED tätig, zuletzt als Geschäftsführer der PKS Privatklinik in Salzburg. Als Arzt und IT-Experte beschäftigt er sich seit über 30 Jahren mit den Anforderungen von Gesundheitseinrichtungen an die IT.

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