Die JS Kaga ist teil der Izumo-Klasse.

Die JS Kaga ist teil der Izumo-Klasse.

© MOD Japan

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Stealth-Fighter statt Hubschrauber: JS Kaga wird zum Flugzeugträger

Der japanische Hubschrauber-Träger JS Kaga verließ vor kurzem sein Dock in der Präfektur Hiroshima zum ersten Mal nach mehr als einem Jahr. In der Zeit wurde er für den Betrieb von F-35B Kampfjets umgebaut.

Neue Bilder auf Twitter zeigen, wie der Hubschrauberträger am 20. April das Dock verlässt. Im Bugbereich wurde das Flugdeck von einer Trapezform auf eine rechteckige Form ausgeweitet. Damit ähnelt das Schiff den amphibischen Angriffsschiffen der Wasp-Klasse und der America-Klasse der US Navy. Die Bezeichnung amphibisches Angriffsschiff bezieht sich dabei nicht auf das Schiff selbst, sondern auf die untergebrachten Fahrzeuge.

Arbeiten noch nicht abgeschlossen

Die Arbeit an der JS Kaga ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Wie ein Sprecher der japanischen Marine gegenüber Naval News angab, verlässt die JS Kaga nur vorübergehend das Dock. Die Umbauarbeiten sollen gegen Ende des Steuerjahres 2023 wieder aufgenommen werden.

Wie die Bilder zeigen, wurde bisher der Sockel des Nahbereichwaffensystems Phalanx CIWS gebaut. Dieses wird zur Abwehr anfliegender Flugkörper sowie kleiner Wasserfahrzeuge verwendet. Der Block 1B der JS Kaga kann dank eines automatischen Tracker-Systems Gefahren autonom mit der 20mm Gatling-Kanone bekämpfen. Auch die Farbe an der Außenseite des Schiffes muss noch überarbeitet werden. Außerdem befinden sich noch Gerüste an Deck.

Laut der japanischen Marine werden die Modifikationen an den Schiffen JS Kaga und dem Schwesterschiff, der JS Izumo, in 2 Phasen ausgeführt. Sie fallen mit den regelmäßigen Nachrüstungsprogrammen der Schiffe zusammen, die alle 5 Jahre stattfinden.

Umbau auch beim Schwesterschiff JS Izumo

Der Umbau der JS Izumo wurde bereits 2020 begonnen, die Bauarbeiten der ersten Phase wurden 2021 abgeschlossen. In dieser wurden das Flugdeck ausgebaut sowie hitzebeständige Landeplätze für Senkrechtstarts und -landungen eingebaut. Zudem wurde auf dem Flugdeck eine gelbe Markierungslinie vom Bug zum Heck gezogen. Diese hilft Pilot*innen bei der Orientierung.

Im Oktober 2021 führte der US Marine Corps eine Landung und einen Start mit einer Lockheed Martin F-35B auf der Izumo durch. Der zweite Teil der Bauarbeiten soll im Steuerjahr 2024 beginnen, das Ende ist für 2026 vorgesehen.

Bei der Kaga haben die Umbauarbeiten im März 2022 begonnen. Das Flugdeck sei bereits verstärkt worden, um die höheren Belastungen standzuhalten. Außerdem wurden Orientierungsleuchten angebracht und die gelbe Markierungslinie gezogen. Zusätzlich zu den Änderungen am Bug wurde das Schiff mit hitzebeständigen Start- und Landeplätzen für die F-35Bs ausgestattet. Das ist nötig, da das nach unten gerichtete Triebwerk sonst beim Start die Landebahn beschädigen könnte. Bei Hubschraubern entsteht deutlich weniger Hitze und Druck am Flugdeck.

Neues Landeassistenzsystem für die F-35B

Noch während des Steuerjahres 2023 will das japanische Verteidigungsministerium das neue Landeassistenzsystem JPALS für seine F-35Bs erwerben. Das softwarebasierte System soll die Kampfflugzeuge bei allen Wetterbedingungen leiten. Die Kommunikation zwischen dem Flugzeug und einer Reihe von GPS-Sensoren, Antennen und dem Schiff soll überdies gegen Jamming-Attacken immun sein.

Japan beschafft Flotte von F-35s

Japan plant die Beschaffung von 63 F-35A Kampfjets und 42 F-35B Senkrechtstarter-Kampfjets. Die Stealthfighter sollen ab 2024 auf der Nyutabaru Basis auf der südlichsten der 4 japanischen Hauptinseln stationiert werden. Damit will Japan auch im Konflikt rund um die Senkaku-Inseln Präsenz zeigen. Die Inseln werden von Japan verwaltet, China und Taiwan erheben allerdings Ansprüche auf sie.

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