Mysteriöses Kamikaze-Boot mit gewaltiger Sprengkraft vor Rumänien aufgetaucht

Mysteriöses Kamikaze-Boot mit gewaltiger Sprengkraft vor Rumänien aufgetaucht

© Screenshot / Telegram / Karymat

Militärtechnik

Mysteriöses Kamikaze-Boot mit gewaltiger Sprengkraft vor Rumänien aufgetaucht

Die rumänische Marine hat im Schwarzen Meer vor der Küste von Constanţa eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Sie hat ein Drohnen-Boot aus dem Wasser gefischt, das mit einem gewaltigen Gefechtskopf ausgestattet war.

Den Seeleuten war das wohl zunächst gar nicht bewusst. Denn aufgespürt wurde das Boot Kopf über im Meer treibend. So wurde es abgeschleppt und erst im Hafen umgedreht. Was dann zum Vorschein kam, dürfte für eine ziemliche Überraschung gesorgt haben.

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Mächtiger Sprengkopf

Bei dem Boot selbst dürfte es sich um ein US-amerikanisches Fabrikat handeln, das ursprünglich als Feuerwehrboot diente. Laut einer Analyse des renommierten Militärexperten H I Sutton stammt das Boot von Silver Ships in Alabama. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit bereits nicht näher genannte Vehikel der Ukraine zur Verfügung gestellt.

An Bord des 9,5 Meter langen Festrumpfschlauchbootes (Rigid Inflatable Boat, RIB) befand sich ein riesiger Gefechtskopf einer Anti-Schiff-Lenkwaffe vom Typ P-20 Styx. Diese Waffe stammt aus der Zeit der Sowjetunion, ist aber noch immer verbreitet und im Einsatz.

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Stärker als die mächtige Harpoon-Rakete

Der Styx-Sprengkopf "4G20" bringt 500 Kilogramm auf die Waage und besteht zu 60 Prozent aus TNT, zu 20 Prozent aus T4 und zu 15 Prozent aus Aluminiumpulver. Die restlichen 5 Prozent sind phlegmatisierendes Wachs. Laut H I Sutton ist der Styx-Gefechtskopf damit doppelt so groß wie der der US-Antischiffsrakete Harpoon.

Auf den Fotos, die über Telegram-Kanäle ihren Weg an die Öffentlichkeit fanden, ist auch eine Starlink-Antenne zu erkennen. Eine solche dient zur Kommunikation, Positionsbestimmung und Fernsteuerung. Kameras waren auf dem Boot offenbar keine montiert oder wurden nicht gefunden.

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Feindliche Schiffe rammen

In einer solchen Konfiguration dürfte das umfunktionierte Feuerwehrboot dazu gedacht sein, feindliche Kriegsschiffe zu rammen. Damit der Schaden größtmöglich ausfällt, wurde die Sprenglandung schräg nach oben angebracht. Auf diese Weise erhofft man sich wohl, dass sich die Explosion nicht nur hauptsächlich horizontal ausbreitet, sondern schräg nach oben über mehrere Decks hinweg.

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Ob die Kamikaze-Drohne von russischen Streitkräften oder von der ukrainischen Marine stammt, ist nicht restlos geklärt. Zahlreiche Details deuten allerdings darauf hin, dass es eher der Ukraine zuzuordnen ist. Die rumänische Marine wollte mit dem ungewöhnlichen Fund offenbar nichts zu tun haben. Es wurden nämlich nur spärlich offizielle Informationen veröffentlicht.

Nachdem das Gefährt an Land gehievt wurde, wurde es zur Capu Midia Training Range gebracht und dort kontrolliert gesprengt. Die Explosion soll so stark gewesen sein, dass sie sogar im 30 Kilometer entfernten Constanţa gespürt wurde.

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