FILE PHOTO: New Autopilot features are demonstrated in a Tesla Model S during a Tesla event in Palo Alto
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Tesla übertreibt bei Reichweite und wiegelt Kunden ab, die sich beschweren

Dem US-Autobauer Tesla wurde in der Vergangenheit vorgeworfen, bei der Reichweite seiner E-Autos zu übertreiben. Nun wird das Unternehmen beschuldigt, Beschwerden über die Leistung absichtlich abzuwehren. Reuters-Quellen behaupten, Tesla habe sogar ein geheimes Team in Las Vegas aufgebaut, das Wartungstermine im Zusammenhang mit der Reichweite verhindern soll.

Wenn sich also ein*e Kund*in darüber beschwerte, dass die Reichweite nicht der angekündigten Leistung entsprach, teilten die Teammitglieder ihnen mit, dass die Angaben nur Prognosen seien. Außerdem würde eine Verschlechterung der Batterie die Reichweite verringern. Auch Kund*innen, die wegen der hohen Differenz der Angaben zur tatsächlichen Reichweite Schäden vermuteten, wurden auf diese Art abgewiegelt.

Geldsparen als Ziel

Das Team soll Ferndiagnosen durchgeführt haben. Es teilte den Kund*innen am Telefon mit, dass es keine Reichweiten-Probleme gäbe - die Tests wurden eingestellt. Ziel war es den Berichten zufolge, Geld zu sparen - pro Termin rund 1.000 US-Dollar.

Auch sollten die Service-Zentren entlastet werden, welche ohnehin schon mit langen Terminwarteschlangen zu kämpfen haben.

Tesla-App aktualisiert

Zusätzlich hat Tesla seine mobile App aktualisiert. Nutzer*innen standen damit keine Terminoptionen mehr in Zusammenhang mit der Reichweite zur Verfügung. Stattdessen konnten sie um einen Anruf durch eine*n Tesla-Vertreter*in bitten.

Der Autobauer soll schon vor einem Jahrzehnt damit begonnen haben, an den Reichweiten-Schätzungen zu schrauben. Er sah sich aufgrund der übertriebenen Angaben bereits mir rechtlichen Problemen konfrontiert. Die Environmental Protection Agency (EPA) forderte ihn etwa auf, seine Schätzungen ab 2020 zu reduzieren.

Geldstrafe von 2,2 Millionen Dollar

Südkorea verhängte Anfang des Jahres zudem eine Geldstrafe von 2,2 Millionen US-Dollar gegen Tesla. Das Unternehmen soll nicht offengelegt haben, dass die Reichweite bei kaltem Wetter sinken kann.

Tesla hat sein PR-Team aufgelöst und ist für eine Stellungnahme nicht verfügbar.

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