Die Smart School-Plattform von der TU Berlin.
Die Smart School-Plattform von der TU Berlin.
© Barbara Wimmer

CeBIT

TU Berlin: Smart School-Plattform für Lehrer und Eltern

In Österreich ist der Begriff „Smart School“ eng mit dem von Samsung ins Leben gerufene Projekt mit Tablet-Klassen und digitaler Tafel verknüpft, in Berlin steckt hinter dem Begriff „Smart School“ eine Online-Plattform, die von der Technischen Universität (TU) Berlin entwickelt wird. Till Plumbaum vom Institut für Information Retrieval & Machine Learning erzählt der futurezone auf der CeBIT, worum es dabei geht: „Ziel von unserer Smart School-Plattform ist es, dass sich Schüler gegenseitig beim Lernen helfen können und Eltern mehr in den Schulalltag integriert werden.“

Die Plattform bietet verschiedene Zugangs-Modi für Lehrer, Schüler und Eltern. Eltern können durch die Online-Plattform etwa den Überblick darüber behalten, ob ihre Kinder die Hausaufgaben bereits erledigt haben, oder ob diese von den Lehrern bereits korrigiert wurden. Sie können die Lehrer über die Plattform zudem schneller erreichen und sie sind nicht mehr darauf angewiesen, dass ihnen ihr Kind alles erzählt. „Schulbedingter Stress soll durch eine verbesserte Kommunikation zwischen allen Beteiligten abgebaut werden, da Probleme und Fragen schnell geklärt werden können“, erklärt Plumbaum.

Intelligente Suche

Schüler hingegen können die Plattform zum Recherchieren und zum Austausch von Informationen mit ihren Kollegen nutzen. Dabei kommen intelligente Indexierungs- und Suchdienste zum Einsatz, die ebenfalls von der TU Berlin entwickelt wurden. Das Suchsystem lernt mit jeder Suche, dein User tätigt, dazu, zudem kann man bestimmte Quellen wie Wikipedia, wissenschaftlichen Arbeiten oder seine eigenen E-Mails vordefinieren und die Suche zeigt nur Ergebnisse von dieser Quelle an.

„Der Prototyp der Smart-School-Plattform ist fertig und wurde von uns ans Innovation Lab von SAP übergeben“, erzählt Plumbaum. Entstanden ist das Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Türkei. Deshalb laufe die Online-Plattform bereits in Istanbul sowie an Pilot-Schulen in Baden-Württemberg. „Unser Pilot ist bisher auf geteiltes Echo gestoßen“, so der TU-Forscher. Von Seiten der Lehrer habe es das Feedback gegeben, dass der Kontakt zwischen Eltern und Lehrern bereits ausreichend vorhanden sei.

Während die Smart School-Plattform von der TU Berlin dazu dient, Lehrer, Schüler und Eltern miteinander zu vernetzen, ist Samsung in Österreich derzeit mit einem „Mobile Learning“-Wettbewerb für Lehrer auf der Suche nach den besten Ideen für Lern-Apps und Lern-Spiele.

Samsung sucht beim mLearning-Wettbewerb Ideen für innovative Lehr- und Lernunterlagen, digitale Spiele und Lernsoftware für Tablets und Smartphones. Der Wettbewerb spricht alle Lehrer und pädagogischen Mitarbeiter über 18 an, die in Österreich arbeiten. Bis zum 27. Mai 2015 können Ideen eingereicht werden, die Preisverleihung findet Ende Juni in Wien statt. Eine Fachjury sucht die besten Einreichungen aus. Wer sich zu seiner Einreichung noch qualifiziertes Feedback holen möchte, um das Ergebnis zu verbessern, hat bis 15. April Zeit, um seine erste Einreichung abzugeben, um diese dann nach dem Feedback noch weiterentwickeln zu können.

Eingereicht werden können die Ideen in zwei Hauptkategorien und mehreren Unterkategorien. Einerseits werden Ideen für innovative Lernunterlagen gesucht, andererseits Ideen für Lernsoftware und ein digitales Spiel für Tablets und Smartphones. Die Unterkategorien widmen sich den Bereichen Sprach- und Leseförderung, forschendes Lernen, Förderung von Kreativität und spielbasiertes Lernen. Die Sonderkategorien widmen sich dem fächerübergreifenden, schulformenübergreifenden, schulstufenübergreifenden und schulübergreifenden Unterricht.

Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro. Darunter als Hauptpreis die Ausstattung einer Schulklasse mit einem smarten Klassenzimmer sowie als zweiten Preis die Produktion der entwickelten Lern-App für Android-Smartphones sowie die Teilnahme an der Bildungsmesse "What Works" in London im April 2016.

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