US-Wahl

Symantec: Jeder kann US-Wahlcomputer hacken

Sicherheitsforscher von US-Software-Entwickler Symantec warnen, dass die US-Präsidentschaftswahl am 8. November mit einfachen Mitteln manipuliert werden könnte. In mehr als 40 Staaten seien alte Wahlcomputer im Einsatz, die auf verschiedenen Wegen anfällig für Manipulation seien. So demonstrierte Brian Varner, Sicherheitsforscher bei Symantec, dem US-Sender CBS seine Methode. Um eine Stimme in den elektronischen Wahlmaschinen abzugeben, muss eine Chipkarte eingeführt werden. Diese lässt sich offenbar mit einem günstigen Kartenleser, der kaum größer als ein Schlüsselanhänger ist, neu beschreiben. Anschließend kann die Karte wieder eingeführt und erneut gewählt werden.

US-Behörden: Hack sei "lächerlich"

„Um 15 US-Dollar und mit Insiderwissen über die Karte kann ich die Abstimmung hacken“, so Varner. Doch nicht nur die Stimmabgabe, auch das Übermitteln der Wahlergebnisse sei zweifelhaft umgesetzt. „Die Daten werden von der Maschine direkt weiter an einen zentralen Zählort übermittel. Das passiert unverschlüsselt und ist daher anfällig für Manipulation“, so Kevin Haley, Leiter von Symantecs „Security Response“-Abteilung.

„Der Gedanke eines nationalen Hacks irgendeiner Art und Weise ist geradezu lächerlich, weil es kein nationales System gibt“, so Denise Merrill, Leiterin der NASS (National Association of Secretaries of State). Die Organisation, der alle „Secretaries of State“ der 50 US-Bundesstaaten angehören, ist unter anderem für das heimische Wahlsystem verantwortlich. Laut Merrill sei jeder der insgesamt 9000 US-Wahlbezirke unterschiedlich, es gebe aber Richtlinien, um die Integrität der Wahl zu wahren.

Wenig Kontrolle in "Swing States"

„Unsere Wahlmaschinen sind stark reguliert. Sie werden vor und nach der Wahl geprüft. Zudem gibt es Protokolle auf Papier. Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass das amerikanische Wahlsystem gut funktioniert“, so Merrill. Zudem seien die Wahlcomputer nicht mit dem Internet verbunden. Doch laut CBS News prüfen nur 60 Prozent aller Bundesstaaten auf Basis dieser Protokolle regelmäßig die Ergebnisse. In vielen Bundesstaaten gibt es zudem keine Protokolle auf Papier, unter anderem in sogenannten „Swing States“ wie Virginia und Pennsylvania, die oftmals den Ausschlag bei einer Wahl geben.

Bereits im Vorjahr warnte eine Studie, dass insgesamt 43 US-Bundesstaaten elektronische Wahlmaschinen einsetzen, die älter als zehn Jahre sind. Viele davon erfordern veraltete Technologie, wie analoge Modems und Zip-Disketten und lassen sich heutzutage mit einfachsten Mitteln austricksen.

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