© University of Oxford/ G Villar

Innovation

3D-Drucker produziert gewebeartiges Material

Das gewebeartige Material, das mit dem 3D-Drucker der Universität Oxford hergestellt wird, besteht aus kleinen Wassertröpfchen in einem Lipid-Mantel. Der Drucker kann in seiner momentanen Entwicklungsphase ein solches Tröpfchen pro Sekunde erzeugen. Aneinder und übereinander gereiht, ergeben die Tröpfchen ein zusammenhängendes Gebilde. Mittels Proteinen kann man die Tröpfchen auch elektrisch leitfähig machen.

Programmierte Faltvorgänge
Auch nach dem "Druckvorgang" können die Tröpfchen-Konstrukte beliebig geformt werden. Mittels osmotischer Differenzen kann man einen Faltvorgang des synthetischen Gewebes sogar programmieren. In einem Video zeigt die Universität Oxford etwa, wie sich ein blütenartiges Gebilde zu einem Ball zusammenzieht. Das YouTube-Video unten zeigt die Produktion eines formlosen Tröpfchen-Haufens.

"Momentan haben wir Netzwerke von bis zu 35.000 Tröpfchen kreiert", berichtet der Chemiker Hagan Bayley, der das Forschungsprojekt leitet. "Aber die Größe des Netzwerks ist in Wahrheit nur durch Zeit und Geld begrenzt."

Ersatz von beschädigtem Gewebe
Der Drucker, der speziell zur Erzeugung des synthetischen Gewebes dient, wurde vom PhD-Studenten Gabriel Villar entwickelt. Er ist von den Möglichkeiten des neuen Materials begeistert: "Wir haben einen skalierbaren Weg gefunden, um einen neuen Typ weichen Materials zu erzeugen. Die gedruckten Strukturen könnten im Prinzip viele der biologischen Maschinen nachbilden, die das fortschrittliche Verhalten von lebenden Zellen und Gewebe ermöglichen."

Laut Bayley ist es beispielsweise möglich, Strukturen zu erzeugen, die sich wie Nervenzellen verhalten und elektrische Signale übermitteln. Beschädigte oder abgestorbene Nervenzellen mit synthetischem Material zu ersetzen ist wohl das bestmögliche Szenario, für das die Innovation aus Oxford den Grundstein legen könnte.

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