Der Rover "Bridget" auf einer künstlich errichteten Mars-Landschaft in der Nähe von London.
Der Rover "Bridget" auf einer künstlich errichteten Mars-Landschaft in der Nähe von London.
© EPA/MAX ALEXANDER/ESA/HANDOUT

ISS

Astronaut steuert Fahrzeug über "Weltraum-Internet"

Tim Peake lenkte am Freitag den RoverBridget“ über zwei Stunden durch eine künstlich errichtete Mars-Landschaft in der Nähe von London. „Das war super erfolgreich, wir sind sehr glücklich“, sagte Sebastian Martin von der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA). Das ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt überwachte das Experiment. Der fahrende Roboter wiegt 300 Kilogramm - Höchstgeschwindigkeit sind zwei Zentimeter pro Sekunde, allerdings nur in einfachem, flachem Gelände.

epa05283018 An undated handout picture obtained by the European Space Agency (ESA) on 29 April 2016 shows the British astronaut Tim Peake at a workstation onboard the ISS in Space. British Astronaut Tim Peake on 29 April 2016 successfully drove a rover named Bridget, which was located in Britain, from Space. Peake controlled the rover, which is part of the ESA Meteron project for robotic missions to Mars, Moon and other celestial bodies, via a workstation from the International Space Station (ISS). EPA/ESA/NASA/HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
Bei dem Test sei es für Peake aber darauf angekommen, „Bridget“ durch schwieriges Gelände zu lenken, sagte Martin. Besonders kompliziert sei das Navigieren in völliger Dunkelheit. Dazu musste der Rover auf dem Airbus-Testgelände in eine künstliche Höhle fahren. Dort sei es „Bridget“ gelungen, verschiedene leuchtende Objekte zu identifizieren und ihren Standort auf digitalen Karten zu markieren.

„Weltraum-Internet“

Zur Steuerung wurde laut ESA ein sogenanntes Disruption Tolerant Networking verwendet, „eine Art Weltraum-Internet“, das auch mit schweren Kommunikations-Abbrüchen und großen Latenzen umgehen könne. Das Besondere sei bei dem Experiment gewesen, „dass Peake das Fahrzeug live steuern konnte, praktisch wie mit einem Joystick“, sagte Martin.

Ziel sei es, später Raumfahrzeuge etwa auf dem Mars, dem Mond oder auf Asteroiden von Astronauten von Orbitern aus zu steuern, die um diese Himmelskörper kreisen, so Martin. Dadurch würden große Zeitverzögerungen vermieden: Signale von der Erde brauchen zum Beispiel etwa 20 Minuten, um zum Mars zu gelangen.

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