Wissenschaftler rätseln: Wo ist das Wasser auf dem Mars hin?
Wissenschaftler rätseln: Wo ist das Wasser auf dem Mars hin?
© James Moore, Jon Wade

Forschung

Mars: Wasser könnte im Gestein verschwunden sein

Dass der Mars vor langer Zeit ein warmer, feuchter Planet mit viel Wasservorkommen war, gilt mittlerweile als unbestritten. Wie der Rote Planet an der Oberfläche zu einer trockenen Steinwüste verkam, ist allerdings noch nicht ganz klar. Bislang war die gängigste Theorie, dass durch den späteren Wegfall der Atmosphäre das verdunstete Wasser nicht mehr beim Planeten gebunden werden konnte und ins All entwich. Der Planet soll auf diese Weise immer mehr ausgetrocknet sein.

Theorie: Gestein saugte Wasser auf

Britische Wissenschaftler kommen nun aber zu einem ganz anderen Schluss. Die Verdunstung könne nur teilweise erklären, dass das Wasser verschwunden sei. Vielmehr kamen die Forscher nach Analyse von Proben zum Schluss, dass das nach Lava-Eruptionen entstandene Basalt-Gestein einen enormen Teil des vorhandenen Wassers wie ein Schwamm aufsaugte und tief ins Innere des Planeten befördert haben könnte.

Simulationen zufolge, weist das auf dem Mars gefundene Gestein eine 25-prozentig höhere Speicherkapazität für Wasser auf als vergleichbare Felsen auf der Erde. Durch die tektonischen Bewegungen auf der Erde, andere Temperaturen und höhere Druckverhältnisse verbleibe Gestein mit eingeschlossenem Wasser eher an der Oberfläche.

Andere Prozesse als auf der Erde

Aufgrund der anderen mineralogischen Zusammensetzung des Mars-Gesteins sei denkbar, dass Gestein, das dort mit Wasser reagierte, viel tiefer im Mars-Mantel absank und somit wesentlich dazu beitrug, dass die Oberfläche zunehmend austrocknete. Sollte das Wasser tatsächlich im Inneren des Planeten gespeichert sein, wären das vermutlich gute Nachrichten für eine menschliche Besiedelung, die in einigen Jahrzehnten verwirklicht werden könnte.

Schon bisher ging man davon aus, dass Wasser in Form von Eis unter der Mars-Oberfläche gespeichert sein könnte. Das ist aber noch nicht bewiesen. Die Forscher sehen ihre Erkenntnisse in erster Linie als Beitrag und Aufforderung, die mineralogischen Zusammensetzungen von Planeten und die dort aufeinanderprallenden chemischen Elemente stärker zu berücksichtigen, wenn es um die Suche nach bewohnbaren Planeten und außerirdischem Leben gehe.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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