Die Webseite frischluftmangel.at zeigt auf, über welche Lokale sich Nichtraucher beschweren
Die Webseite frischluftmangel.at zeigt auf, über welche Lokale sich Nichtraucher beschweren
© frischluftmangel.at

Aktuelle Debatte

Neue Webseite will verrauchte Lokale aufzeigen

Über 380.000 Bürger haben sich mittlerweile einer Online-Petition gegen die Aufweichung des Nichtraucherschutzes durch die neue österreichische Bundesregierung angeschlossen. Das Start-up Testify und der Software-Entwickler dataformers haben die aktuell heiße Debatte zum Anlass genommen, um die Webseite frischluftmangel.at zu gründen. Die Webseite ermöglicht es Privatpersonen aufzuzeigen, in welchen Lokalen der Nichtraucherschutz nicht funktioniert.

Tagelang stinkende Jacken

"Nichtraucher kennen die Situation: Man sitzt mit Freunden im Nichtraucherbereich eines Lokals und hat trotzdem plötzlich Zigarettenrauch in der Nase. Oft sind Gaststätten so verqualmt, dass Jacken und Mäntel noch nach Tagen nach Rauch riechen", heißt es in einer Presseaussendung zum Start der Webseite. Auf frischluftmangel.at können Lokale gemeldet werden, wo es Probleme beim Nichtraucherschutz gibt. Auf einer Landkarte kann man sich einen Überblick verschaffen, welche Lokale bereits gemeldet wurden.

Die Webseite selbst ist innerhalb weniger Tage entstanden, meint David Theil von dataformers: "Wir haben gesehen, dass die Petition den Österreichern sehr wichtig ist. Vergangene Woche am Donnerstag haben wir dann frischluftmangel.at ins Leben gerufen." Die Auswahl der Lokale erfolgt über ein Suchfenster. Aufgelistet werden alle Lokale, die in einer nutzergenerierten Datenbank aller Restaurants, Bars und anderer Lokale in Österreich vorhanden sind.

Negative und positive Beispiele

Wird ein Lokal gemeldet, taucht sofort eine Markierung auf der Landkarte von frischluftmangel.at auf. Ob die Meldung begründet ist, wird nicht überprüft. "Wir wollen nur das Vehikel sein, um die eigene Meinung kundzutun. Nichtraucherschutz ist ein total subjektives Thema", so Theil. Hat ein Lokalbesitzer ein Problem mit einer Meldung, könne er die Seitenbetreiber aber gerne kontaktieren.

Die Webseite solle außerdem weiterentwickelt werden. Nach der Meldung von Lokalen, in denen die strikte Trennung von Raucher- und Nichtraucherbereich mangelhaft umgesetzt ist, sollen künftig auch positive Beispiele aufgezeigt werden. "Am Ende soll man einen guten Überblick darüber bekommen, wo man als Nichtraucher hingehen kann und wohin nicht", meint Theil.

Qualitätskontrolle-App

Das Start-up Testify hat sich auf die mobile Erfassung von Mängeln und Qualitätskontrolle spezialisiert. Normalerweise richtet sich das Angebot an die Industrie, etwa in den Bereichen Produktion und Instandhaltung. Frischluftmangel.at basiert auf der mobilen App von Testify, die bisher bereits in der Herstellung von Straßenbahnen und in der Wartung von Stahlwerken zum Einsatz kommt.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

mehr lesen
David Kotrba

Kommentare