© RUAG Space

Weltraum

Wettersatellit mit Österreich-Beitrag vor Start

Kommenden Montag (17. September) Abend soll vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur aus der zweite von insgesamt drei MetOp-Satelliten in den Weltraum starten. In einer erdnahen Umlaufbahn in 800 Kilometer Höhe wird MetOp-B Daten liefern, von denen man sich wesentliche Verbesserungen in der Meteorologie und Klimaforschung erwartet. MetOp wurde im Auftrag der europäischen Wettersatelliten-Betreiberorganisation Eumetsat und der europäischen Weltraumagentur ESA unter der Leitung von EADS Astrium gebaut, mit an Bord ist Technik aus Österreich.

In Ergänzung zu erdgebundenen Beobachtungssystemen und Wetterballonen werden zur Erforschung der mittelfristigen Wetterentwicklung und langfristigen Klimaveränderung seit den späten 1970er Jahren bereits Wettersatelliten der Meteosat-Familie eingesetzt. Neben den Daten dieser in 36.000 Kilometer Höhe positionierten Satelliten sind weitere Messdaten von erdnahen Geräten notwendig. Dazu wurde das sogenannte European Polar System (EPS) entwickelt, bestehend aus den drei MetOp-Satelliten. Der erste davon wurde bereits 2006 gestartet, MetOp-B steht nun am Start, der dritte soll im Jahr 2017 folgen.

Datenverarbeitung und Verpackung

Die Wiener Weltraum-Firma RUAG Space entwickelte und lieferte für verschiedene Instrumente der MetOp-Satelliten Elektronikeinheiten. So misst MetOp Temperatur und Feuchtigkeit sowie die chemische Zusammensetzung der Erdatmosphäre in verschiedenen Höhen mit Hilfe eines hochauflösenden Infrarot-Spektrometers. Dafür baute RUAG Space in Kooperation mit dem schwedischen Firmenstandort das digitale Datenverarbeitungs-Subsystem, quasi das elektronische "Gehirn" des Instruments. Das Wiener Unternehmen entwickelte auch die zentrale Signalverarbeitungseinheit für das Instrument, das GPS-Navigationssignale auswertet. Weiters stammt die Thermalisolation der drei MetOp Satelliten sowie Test- und Transportausrüstung aus der Wiener Werkstätte.

Der Gesamtumsatz für die Aufträge von RUAG Space Austria im Rahmen von METOP beläuft sich auf mehr als 20 Mio. Euro.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare