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Hands-On

Asus PadFone Infinity: Das 1000-Euro-Smartphone

Das erste PadFone von Asus wirkte bei seiner Ankündigung auf der CES 2011 wie klassische Vaporware - ein Produkt das innovativ ist, aber in dieser Form wohl nie erscheinen wird. Doch Asus zeigte sich beharrlich und steckte großes Vertrauen in die neue Produktlinie. Mehr als ein Jahr nach der Ankündigung landete

, wenige Monate danach erschien trotz mäßiger Erfolge mit
bereits der Nachfolger. Nun kam
mit dem PadFone Infinity ein weiteres Gerät zur PadFone-Serie dazu. Diese hat jedoch ein großes Problem: der Preis. 999 Euro müssen für das High-End-Convertible auf den Tisch gelegt werden.

Dafür bekommt der Käufer allerdings auch einiges geboten. Das Smartphone erinnert nun nicht nur mehr von vorne betrachtet, sondern nun auch in dessen Form an Apples iPhone. Die Ränder sind gerade statt leicht abgerundet. Das hat auch mit dem neu gestalteten Unibody-Gehäuse zu tun, das aus gebürstetem Aluminium besteht und sich hochwertig anfühlt. Das Gewicht ist mit 141 Gramm für ein Smartphone mit fünf Zoll Bildschirmdiagonale durchschnittlich und trägt zum positiven Gesamteindruck der Verarbeitung bei.

Der Full HD-Bildschirm überzeugt im ersten Eindruck mit hoher Helligkeit und guten Betrachtungswinkeln. Durch seine hohe Auflösung ließ sich auch kein Treppeneffekt beobachten. Das PadFone Infinity wird von einem Snapdragon S600 Quadcore-Prozessor mit 1,7 GHz und 2 Gigabyte RAM angetrieben. Davon profitiert vor allem die neue 13-Megapixel-Kamera, die nun im Serienbildmodus bis zu acht Bilder pro Sekunde aufnehmen kann. So können bis zu 100 Bilder während einer Aufnahmeserie gemacht werden, bevor das Smartphone eine Pause zum Verarbeiten der Fotos einlegen muss. Der Kamerasensor stammt von Sony und soll durch seine hohe Lichtempfindlichkeit auch bei schlechten Lichtbedingungen gute Bilder aufnehmen. Das ließ sich jedoch im Rahmen des Hands-On nicht überprüfen.

Tablet-Hülle mit besserer Auflösung
Am Smartphone ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, dass es eine Docking-Möglichkeit hat. Soll das PadFone Infinity zum Tablet werden, steckt man es einfach in die Rückseite der Tablet-Hülle. Das Smartphone wird sicher in dieser Position gehalten, zum Herausziehen muss kein Hebel oder Knopf gedrückt werden. Farblich ist die Plastik-Rückseite der Tablet-Hülle gut auf das Aluminium-Gehäuse des Smartphones abgestimmt.

Die Tablet-Hülle ist technisch nahezu ident zu der des Vorgängers, allerdings wurde die Auflösung des 10,1 Zoll-Displays auf 1920 x 1200 Bildpunkte hochgeschraubt. Dank dem intern verbauten 5.000 mAh-Akku soll die Akkulaufzeit des Smartphones verdreifacht werden, insgesamt sollen bis zu 40 Stunden Sprechzeit im 3G-Netz möglich sein. Zusammengesetzt beträgt das Gewicht des PadFone Infinity 671 Gramm und liegt leicht über dem Gewicht des Apple iPad. Zudem ist das PadFone Infinity in der Tablet-Hülle deutlich dicker als reine Tablets der Konkurrenz.

Gut und teuer
Das PadFone Infinity macht in puncto Verarbeitung und Ausstattung alles richtig, der Preis stellt jedoch eine große Hürde dar. Die gebotene Hardware mag die 999 Euro wert sein, dennoch dürften wohl nur wenig bereit sein, für das Convertible so tief in die Tasche zu greifen. Das Konzept des Convertible kann bei solch einem hohen Preis ebenfalls in Frage gestellt werden. Um 1000 Euro kriegt man derzeit (noch) nicht ein Retina iPad und ein aktuelles Smartphone mit Full HD-Display. Legt man aber etwa 180 Euro drauf, bekommt man diese Geräte, die unabhängig voneinander betrieben werden können.

In Europa soll das PadFone Infinity im April erscheinen. Der Verkauf des Smartphones ohne die Tablet-Hülle ist laut Asus in Europa nicht vorgesehen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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