Hyundai ix35 FCEV Brennstoffzellenauto
Hyundai ix35 FCEV Brennstoffzellenauto
© Werk/Uli_Sonntag

Mobilität

Hyundai setzt Forschungsschwerpunkt auf Wasserstoff-Autos

Der südkoreanische Autobauer Hyundai (Hyundai Motor Company) setzt seinen Forschungsschwerpunkt bei Antriebstechnik ganz auf Wasserstoff. „Von der Technologie her sind Wasserstoff-Autos heute schon massentauglich“, meint Roland Punzengruber, Geschäftsführer der Hyundai Import GmbH. „Natürlich müssen wir aber erst in ein Volumen kommen, dass auch die Preise für diese Technologie sinken.“

Noch am Anfang

Auf Österreichs Straßen sei bisher erst ein in Serie produziertes Wasserstoff-Auto unterwegs, das auch in Österreich angemeldet sei, sagt Punzengruber im Gespräch mit der APA. „Das ist das Fahrzeug, das wir im Juni übernommen haben.“ Die OMV fahre mit einer Leihgabe von Daimler, „das ist aber mit Stuttgarter Kennzeichen unterwegs“. Auch Honda habe ein Wasserstoff-Auto in Deutschland angemeldet - „jedoch sind beide Modelle keine Serienproduktion, wie unser Hyundai ix35 FCEV - weltweit erstes Wasserstoff-Fahrzeug in Serienproduktion“.

Kaufen kann man den Hyundai „ix35 FCEV“ (Fuel Cell Electric Vehicle) vorerst noch nicht, nur mieten - zum stolzen Preis von 1.816 Euro im Monat (inkl. MwSt). Der Mietvertrag hat eine Laufzeit von 48 Monaten mit einer Fahrleistung von 20.000 km pro Jahr und Mobilitätsgarantie.

Hyundai ix35 FCEV Brennstoffzellenauto

Fehlende Infrastruktur

Der vom „HyFive“-Förderprogramm der EU gestützte Preis sei immer noch „sehr viel Geld“, räumt Punzengruber ein. „Das Fahrzeug ist heute nicht für die breite Masse gedacht, sondern für die Innovatoren, und soll dann in weiterer Folge von den Early Adopters übernommen werden und erst danach in die breite Masse gehen, wenn eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung steht.“

Heute gibt es in Österreich erst eine Wasserstoff-Tankstelle im 21. Bezirk in Wien, die zweite soll im Herbst in Innsbruck eröffnet werden. Im Zuge dieser Tankstellen-Eröffnung übergibt die Hyundai Import GmbH fünf neue Hyundai ix35 FCEV an die Wasser-Tirol, die auch dort zum Einsatz kommen. Bis es genug Wasserstoff-Fahrzeuge gibt, damit sich auch der Betrieb von Wasserstoff-Tankstellen lohnt, „werden noch einige Jahre vergehen“, sagt Punzengruber. „Relativ rasch könnte man das Thema zum Leben erwecken, wenn es auch entsprechende politische Maßnahmen seitens der Regierung gibt, wo man diese Technologie und damit den Umweltaspekt fördert.“

Hohe Reichweite ohne Explosionsgefahr

Praxistauglich sei der „ix35 FCEV“ schon jetzt, so Punzengruber. Die beiden Wasserstoff-Speicher mit einer Gesamtkapazität von 5,64 kg könnten in weniger als fünf Minuten betankt werden, die Reichweite betrage damit knapp unter 600 km. Explosionsgefahr sei nicht gegeben, man könne das Auto daher auch ohne weiteres in öffentlichen Garagen parken. Über die Lebensdauer der Wasserstoff-Fahrzeuge könne man jetzt noch keine exakten Angaben machen, „es sind aber Fahrzeuge unterwegs, mit denen schon 165.000 km zurückgelegt wurden“, so Punzengruber.

Hyundai ix35 FCEV Brennstoffzellenauto

Teurer Treibstoff

Mit 1 kg Wasserstoff zum Preis von 9,10 Euro könne man etwas über 100 km zurücklegen, erklärte Punzengruber. Bei größerer Verbreitung der Wasserstoff-Autos sollte der Preis aber auf rund 2,50 Euro pro kg sinken. „Dann ist das Thema von den Kosten her in einem Bereich, der gegenüber den Verbrennungsmotoren auf jeden Fall günstiger kommt.“

Punzengruber hat sich als Ziel gesetzt, heuer in Österreich an die zehn Fahrzeuge zu verkaufen. In den nächsten zwei, drei Jahren sollen es jährlich zwischen 15 und 30 Fahrzeuge sein, „wenn alles gut geht und auch die Infrastruktur sich entsprechend schnell entwickelt“.

2017 will Hyundai die 5. Generation seiner Wasserstoff-Autos auf den Markt bringen. Das werde technisch ein Sprung vorwärts sein „und auch zur Folge haben, dass auch die Preise purzeln werden und das Fahrzeug für eine größere Population zugänglicher sein wird“, glaubt Punzengruber.

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