1977 ist Voyager 1 zu einer Reise ins All aufgebrochen, die nun bereits seit 47 Jahren andauert. Doch das Ende naht.

1977 ist Voyager 1 zu einer Reise ins All aufgebrochen, die nun bereits seit 47 Jahren andauert. Doch das Ende naht. 

© NASA/JPL-Caltech

Science

Voyager 1 sendet endlich wieder korrekte Daten

5 Monate lang hat die Raumsonde Voyager 1 nur unverständliche Daten gesendet. Jetzt wurde ein erster Schritt geschafft, um das am weitesten entfernte Objekt der Menschheit wieder funktionstüchtig zu machen. 

Wie die NASA vermeldet, sendet Voyager 1 wieder Informationen über den Zustand und den Status seiner technischen Systeme. Wissenschaftliche Daten übermittelt sie noch nicht, das soll in einem nächsten Schritt gelingen. 

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Defekter Bordcomputer

Nachdem die Sonde seit 14. November 2023 Probleme machte, suchten die zuständigen Ingenieur*innen am Jet Propulsion Laboratory (JPL) nach der Ursache. Zwar empfing die Sonde Befehle und funktionierte normal, doch die Antworten waren Kauderwelsch. Im März identifizierten sie das Problem bei einem der 3 Bordcomputer. Dieses „Flight Data Subsystem“ (FDS) bündelt die Daten, bevor sie als Binärcode zur Erde geschickt werden.

Ein Chip, der für einen Teil des FDS-Speichers verantwortlich ist, funktioniert nicht mehr. Darüber lief eine Software, die notwendig ist, um die technischen und wissenschaftlichen Daten brauchbar zu machen. Reparieren kann man den Chip aus der Ferne nicht, weshalb das Team den Code umschichten musste. 

➤ Mehr lesen: NASA hat Ursache für Fehler in der Sonde Voyager 1 gefunden

Neuer Code macht Daten wieder lesbar

Allerdings war kein Speicher in der Sonde dafür groß genug. Also unterteilten sie den Code in mehrere Abschnitte und teilten ihn auf mehrere Speicher auf. Dafür mussten sie ihn so umschreiben, dass er trotz der Aufteilung noch funktioniert.

Am 18. April wurde der erste Teil dieses Vorhabens abgeschlossen. Der Code, der die technischen Daten der Raumsonde verpackt, wurde umgeschrieben und implementiert. Um zu prüfen, ob das Update funktioniert hat, musste das Team aber 45 Stunden warten.

24 Milliarden Kilometer entfernt

Die Sonde ist über 24 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt im interstellaren Raum unterwegs. Deshalb braucht ein Signal dorthin aktuell 22,5 Stunden und die gleiche Zeit wieder zurück zur Erde. Am 20. April erhielten die Ingenieur*innen dann erstmals wieder korrekte Daten und damit eine Bestätigung, dass ihr Plan aufgeht. In den kommenden Wochen will sich das Team den anderen Teilen der FDS-Software widmen, die u.a. für das Verpacken der wissenschaftlichen Daten zuständig ist. 

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Voyager 1 hat 11 Instrumente, von denen noch 3 aktiv sind, 5 deaktiviert, eines beschädigt und 2 defekt. Die Schwestersonde Voyager 2 funktioniert weiterhin normal, sie hat noch 5 aktive Instrumente (nur eines ist defekt). Die beiden Raumsonden wurden vor über 46 Jahren ins All gestartet und sind aktuell im interstellaren Raum unterwegs, also jenem Bereich zwischen den Sternensystemen. 

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