
Japan zeigt neues Bild seiner Railgun
Japan zeigt neues Bild seiner Railgun
Es ist ein Bild, das Seltenheitswert hat. Dass Japan seine Railgun derart detailreich in Szene setzt, ist ungewöhnlich. Normalerweise versuchen die Streitkräfte des Landes die fortschrittliche Waffe geheim zu halten und vor den Blicken der Öffentlichkeit zu schützen.
Die Railgun ist kantig, eckig und wirkt etwas klobig. Sie sieht auf den ersten Blick so aus, als würde sie direkt aus einer Minecraft-Welt stammen. Es fehlt eigentlich nur noch das Redstone und ein dazugehöriger Repeater. Erst vor einigen Tagen wurde dieselbe Railgun übrigens bereits gesichtet.
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Was ist eine Railgun
Die Railgun funktioniert ähnlich wie ein Katapult. Ein Schlitten läuft zwischen 2 Schienen – daher auch der Name Railgun (rail = Schiene). Eine Schiene ist positiv, die andere negativ geladen. Durch den stromleitenden Schlitten wird der Kreislauf zwischen den beiden Schienen geschlossen.
Dadurch entsteht ein Magnetfeld. Dies erzeugt Lorentzkraft, bei der ein Magnetfeld Kraft auf bewegte Ladungen ausübt. Der Schlitten wird dadurch beschleunigt, entgegen der Richtung der Energiequelle, also hin zur Mündung der Railgun. Das Projektil auf dem Schlitten wird dadurch mit extrem hoher Geschwindigkeit weggeschossen.
Vorteile von Railguns:
- Mehr als die 10-fache Reichweite eines normalen Geschützes
- Gelenktes Railgun-Projektil kostet weniger als 20 Prozent einer Rakete
- Platz- und Gewichtsersparnis bei der Munition: Treibladungen für Granaten/Geschosse sind nicht mehr notwendig
Nachteile von Railguns:
- Hohe Hitze beim Schießen beschädigt Schienen und andere Bauteile und reduziert so die Haltbarkeit
- Leistungsstarke Railguns sind noch zu groß, um sie mobil einsetzen zu können
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40mm-Railgun-System
Aufgenommen wurden die Bilder als Omachi Katsushi, Kommandant der japanischen Marine, dem Asuka-Testschiff einen Besuch abgestattet hat. Das Versuchsschiff JS Asuka (ASE-6102) dient bereits seit mehreren Jahren als Plattform für die elektromagnetische Waffe.
Details zur Railgun wurden keine veröffentlicht. Japan arbeitet bereits seit Mitte der 2010er-Jahre an der Entwicklung einer Railgun. 2016 wurde ein 40mm-System vorgestellt, mit dem der Einsatz als Luftverteidigungs- und Bodenangriffssystem getestet wurde.
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Frühere Details zur japanischen Railgun
2023 wurde dann erstmals ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie die Railgun mehrere Schüsse abgibt. Diese Variante der elektromagnetischen Waffe konnte Geschosse mit einer Geschwindigkeit von 2.230 m/s abfeuern, das entspricht in etwa Mach 6,5. Die Ladeenergie kam damals auf 5 Megajoule. Künftig sollten sie auf 20 Megajoule kommen.
Die Haltbarkeit der Schienen der Railgun wurde 2023 mit mehr als 120 Schuss angegeben. Für ein Schiffsgeschütz ist das allerdings sehr wenig. Das reguläre Schiffsgeschütz Bofors 40 Mk4 hat eine Lauflebensdauer von mehr als 5.000 Schuss und eine Kadenz von bis zu 300 Schuss pro Minute.
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Warum die USA ihre Railguns aufgegeben haben
Während Länder wie die USA die Entwicklung von Railguns 2021 zugunsten von Hyperschallraketen aufgegeben haben, hält Japan weiter daran fest. Außerdem gibt es Pläne, um Railguns zur Abwehr von Hyperschallraketen einzusetzen.
In den USA waren es primär technische Probleme, die die Railguns scheitern ließen. Die starke Hitze beim Schießen nutzte die Schienen und andere Komponenten zu schnell ab.
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